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Knight Rider


Ein Uwe, ein Artikel, ein Einführungstext, der sich ständig zu wiederholen scheint. Schnapsleiche Uwe Billen, der von allem, vorrangig aber von den achtziger Jahren nicht genug bekommen kann, griff vor kurzem zu einer der härtesten momentan erhältlichen Pixeldrogen: Knight Rider

Zurück in die Achtziger Jahre
Die achtziger Jahre – schon eine kuriose und verrückte Zeit. Frauen mit Fönfrisuren und Dauerwellen, CC Catch, Männer mit weißen Anzügen und Discofox tanzende rosa Hemdchen, schwarzgekleidete Herren, die in ihre Armanduhr sprechen und Autos mit „Super-Pursuit-Mode“, „Turbo Boost“ und „Ski-Mode“ fahren. Ein Mann, der in seine Armbanduhr spricht? Entweder ein Bekloppter oder aber Michael Knight.

Was waren das für Zeiten: Ich als kleiner Zwerg sitze wie Millionen anderer Kinderlein gebannt vor dem Fernseher, um die Abenteuer von Michael Knight und seinem sprechendem Auto K.I.T.T. zu bewundern. Um zu sehen, welchem hilflosen Menschen die "Knight-Foundation für Recht und Ordnung" als nächstes hilft und welche neuen Kunststücke der schwarze Sportwagen vorführt. Meine beiden Lieblingsgegner sind, wie sollte es anders sein, KARR und GOLIATH. Ähnlich wie das A-Team und den anspruchsvolleren Serien Magnum und Miami Vice zählte Knight Rider zu den Quotenrennern im TV. Neidisch blickte ich damals auf Thomas, der eines der begehrten Matchbox-Autos von K.I.T.T. hatte, mit denen wir mittags gerne spielten. Einer der Höhepunkte und gleichzeitig auch das Ereignis, das die Bedeutung dieser Serie hervorhob, war allerdings der alte verbeulte Mazda eines Nachbarn, der vorne im Kühlergrill diesen roten K.I.T.T.-typischen Lichtlauf hatte.

Diese Serie bedeutete für den damals recht unbekannten Schauspieler David Hasselhoff den absoluten Durchbruch. Plötzlich war er weltweit bekannt. Er war der, „der mit dem Wunderauto fährt“. Überall, wo er auftrat, standen kreischende Mädels, um ihren Traummann zu sehen. Sogar eine Sangeskarriere strebte der Schauspieler an. Einen ähnlichen Erfolg konnte Hasselhoff lediglich als Bademeister in „Baywatch“ verbuchen.

20 Jahre später erlebt die Serie „Knight Rider“ die Wiedergeburt. Die Senderfamilie RTL (RTL, RTL II, SuperRTL, VOX und NTV) hat es sich zur Aufgabe gemacht, sämtliche lizenzierte Folgen auszustrahlen – und das gleich auf zwei Sendern. Und was passt besser zu einer Wiedergeburt und einem 20-jährigen-Jubiläum? Natürlich das Computerspiel dazu.

Ein „Aaah“ ging durch die Spielewelt, als DAVILEX (Autobahn Raser I und II, USA Raser) ankündigte, mit der Knight-Rider-Lizenz ein Action-Spiel zu entwickeln. Endlich konnte man K.I.T.T. selber fahren, endlich war man selber in der Lage, auf zwei Rädern zu fahren, mit dem Turbo Boost über Hindernisse zu springen und mit dem Super-Pursuit-Mode Gas zu geben. Endlich konnte man die Abenteuer von Michael Knight erleben!

''Knight Rider – ein Auto, ein Computerspiel, ein Mann''
Mit einem Schlag fühle ich mich in die 80er Jahre zurückversetzt. Wie die Serie startet auch das Game mit K.I.T.T., der auf den Zuschauer zugerast kommt – „Er kommt. Ein Auto, ein Computer, ein Mann. Knight Rider. Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht“. Freude wie in der Original-Serie. Damit man Vorgeschichte von Michael Knight besser versteht, sollte man den Hintergrund der Story aus dem Pilotfilm etwas näher kennen.

Michael Long ist ein junger aufstrebender Polizist, der bei einem Einsatz von einer jungen Frau, namentlich Tanja Walker, verraten und lebensgefährlich verletzt wird. Alle Welt denkt, Michael Long ist tot, aber die "Foundation für Recht und Ordnung" und der eigenwillige, aber auch todkranke Wilson Knight retten Michael das Leben. Durch die Verletzungen ist sein Gesicht so sehr entstellt, dass er sich einer plastischen Operation unterziehen muss. Die Schönheitschirurgen machen aus ihm das perfekte Ebenbild des inhaftierten Garth Knight, dem aus der Art geschlagenen Sohn des Milliardärs. Zusammen mit Devon Miles und Dr. Bonnie Barstow bildet er das Team der Foundation, die dort für Recht und Ordnung sorgen soll, wo die Polizei versagt hat.

Bevor ich jedoch meine Abenteuer als Michael Knight beginnen kann, sollte ich mich erst einmal mit dem Fahrverhalten des Wagens auseinandersetzen. Und das muss ich auch, denn ohne den Trainingsparcours komme ich im Spiel nirgendwo hin. Ist dieser Abschnitt, in dem ihr K.I.T.T.s Funktionen wie Ski-Mode, Turbo-Boost und Scanner kennenlernt, geschafft, stehen die ersten Missionen an. Im weiteren Verlauf des Spiels bekommt ihr weitere Aufträge, die sich zu einer Story zusammenreihen und mit dem unvermeidlichen Finale enden.

Ein nach einem Banküberfall flüchtiger Wagen muss verfolgt werden und darf keinesfalls entkommen. Ihr jagt also dem Wagen hinterher und seid damit beschäftigt, den eigenen Wagen nicht zu beschädigen. Das heißt, ihr weicht überwiegend auf den Straßen liegenden Mienen aus und haltet dabei den Wagen auf der Straße. Das ist nicht immer einfach, denn wie man schon beim Trainingsparcours feststellen musste, ist die Steuerung des "Knight Industries Two-Thousand" alles anderes als einfach und realistisch. Das Auto steuert sich sehr ruppig, was es nicht immer einfach macht, auf der Straße zu bleiben. Wer Colin McRae 2 und Need for Speed 6: Hot Pursuit gespielt hat, wird auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Habt Ihr den lieben Flüchtigen (lieb ist er wirklich, wartet er doch im Easy Mode brav auf uns, wenn wir mal irgendwo an einer Barriere festhängen) aber trotzdem geschnappt, untersucht ihr die Umstände des Banküberfalls. In seiner Art gleicht er in der Vergangenheit ungeklärten Überfällen bis aufs Haar und nie bleiben Beweise zurück. Auf diese Weise werdet ihr immer tiefer in die Story einbezogen.

Hup! Hup! - Grafik und Sound
Auch bei der Grafik sind Colin McRae 2 und NFS6 als Referenz anzusehen. Knight Rider kann hier beim besten Willen nicht mithalten. Die Grafik ist zwar im Vergleich den Autobahn-Raser-Spielen aus gleichem Hause aufgebohrt, aber mit den oben genannten Spielen verglichen wirkt sie einfach nur altbacken. Die Spielfiguren sind ihren Pendants der Realität nachempfunden. Michael Knight sieht aus wie David Hasselhoff, auch Bonnie und Devon sind gut zu erkennen, wobei Devon sich offensichtlich hat liften lassen (in der Serie sieht er älter aus). Sehr gut dagegen sind die Zwischensequenzen gelungen, von denen man sich gerne mehr gewünscht hätte.

Was den Sound betrifft, so freut man sich, dass Davilex mit der bekannten deutschen Synchronstimme von David Hasselhoff aufwarten kann. Die deutsche Synchronstimme von K.I.T.T. dagegen verstarb leider vor drei Jahren, so dass dieser Part nun von einem anderen deutschen Sprecher übernommen wurde. Als er das erste Mal zu hören war, beschlich mich das leise beängstigende Gefühl, dass gleich folgender Satz zu hören ist: „Ja Michael, möcht´s a noch a Prosecco?“

Die Musikuntermalung in dem Spiel und in den Menüs dagegen kann man als vollkommen in Ordnung durchgehen lassen. Die bekannte Titelmelodie aus der Serie passt einfach wie die Faust aufs Auge.

Ärgerlich: Bei der deutschen Übersetzung der Textpassagen wurde etwas geschlampt, und nicht jeder Satz ist in perfektem Deutsch zu lesen.

Fazit
Ein zweischneidiges Schwert: Fans von Knight Rider werden sicher auch das Spiel kaufen, Anhänger vom Autobahn Raser sowieso (es ist auch wirklich besser). NFS6- und CMR- Verwöhnte machen trotzdem besser einen Bogen um das Spiel.


Uwe Billen - 26.11.2002



Gesamtübersicht: Knight Rider

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
58%
Sound:
64%
Grafik:
62%
Singleplayer:
62%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Deutsch
Sprache:

Action
Genre: