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Kemet


Sogenannte MMORPGs erobern in den letzten Monaten zuhauf den Computerspiele-Markt. Kemet will auch ein erfolgreiches Online-Spiel werden. Ob und wie es das Spiel schaffen kann, tausenden von Spielern monatlich einen kleinen Obulus abzuzweigen, versucht unser Daniel Seifarth in seinem Preview zu klären...

Kemet tritt in mein Leben
Eine Mail lud mich letztens zu einem neuen Betatest für ein mir bisher unbekanntes MMORPG ein. Kemet nannte sich es und ist die deutsche Fassung von "A Tales of the Desert". Gehostet und übersetzt wird es von MDO Games. Das Spiel ist momentan in die closed Beta gegangen und wird Mitte Januar in eine offene Beta wechseln, zu der alle herzlich eingeladen sind.
Das Spiel selbst kommt in einer 60 MB Download-Version daher. Leicht zu installieren ist es allemal und der Account ist auch recht fix angelegt.

Das Spiel
Das Spiel selbst ist eine Mischung aus dem herkömmlichen Craften (Herstellen von Gütern), was man aus anderen Rollenspielen wie "Dark Age of Camelot" und "Neocron" kennt, und aus Handel. Es setzt ganz neue Maßstäbe als Rollenspiel und fördert mehr als alle anderen Spiele, die es vorher gab, das Zusammenspiel der Spieler. Alleine kann man nichts schaffen, nur zusammen ist man bei Kemet stark.

Das Spielprinzip kennt nur teilweise einen herkömmlichen Skillbaum, und dieser ist auch nur Nebensache. Hauptsache ist hier das Trainieren in einer der sieben Disziplinen. So glaubten die alten Ägypter, dass wenn ein Mensch alle sieben Disziplinen meistern könnte, würde er ewig leben. Zu den sieben Disziplinen zählen Führungskraft, Gedankenstärke, Architektur, Verehrung der Götter, der menschliche Körper, Konflikte und die Kunst.
Aber um diese Disziplinen zu meistern, braucht man nicht nur Zeit, wie bei anderen Online-Rollenspielen, sondern hauptsächlich ein persönliches Können und Wissen. So reicht es zum Beispiel nicht einfach, dass ein Charakter das Können und Wissen der Disziplin Führerschaft beherrscht, sondern man ist als Mensch persönlich gefordert, solches Können vorauszusetzen. Denn man muss Mitmenschen vertrauen, sie leiten und organisieren können. Und dasselbe Vertrauen müssen einem auch die Mitmenschen entgegenbringen. Dies geht natürlich nur, wenn man sich auch entsprechend verhält.
Ebenso verhält es sich mit jeder anderen Disziplin.

Das Ziel
Aber um Meister in einer dieser Disziplinen zu werden, ist es ein langer und beschwerlicher Weg. Diesen kann man nicht alleine bewältigen. Versucht man es doch, so scheitert man oder der Weg wird um ein vielfaches länger. Außerdem kann man die großen Erfindungen des alten Ägypten nur mit einer großen Gemeinschaft erfinden.

So braucht alleine eine einfache Erfindung wie die Tierhaltung schon 2000 Stroh und 500 Ziegel.
Dies würde man alleine innerhalb von fünf Stunden schaffen. Zusammen mit schon fünf Leuten innerhalb nur einer Stunde. Da aber der Server später bis maximal 50.000 Spieler aufnehmen soll, können solche Erfindungen noch schneller von der Hand gehen.

Gerade diese Gemeinschaft von Spielern ist die große Stärke von Kemet. So legt man auf Zusammenarbeit und Freundschaft großen Wert. Man hat zwar teilweise recht langatmige Aufgaben zu erledigen, doch da in einer Gilde viele verschiedene Arbeiten anfallen, hat man immer Abwechslung. Man erhält laufend Belohnungen für seine Arbeit. Man erschafft Gebäude, produziert Rohstoffe, ist künstlerisch tätig, hütet Tiere oder kümmert sich um organisatorische Aufgaben wie das Verwalten der Produktionsgüter seiner Gilde.

Einen großen Teil des Spieles sollen später auch die Monumente einnehmen sowie die einzigartigen Pyramiden und andere monumentale Bauwerke. Allein ist dies unmöglich, nur im Zusammenspiel Vieler können die Ziele erreicht werden.

Der Spieler hat die Möglichkeit, seine Umgebung mitzugestalten beziezhungsweise dem Spiel neue Features zu ermöglichen. Man kann der Gemeinschaft so genannte Gesetzesentwürfe vorlegen und diese stimmt dann über sie ab.
So konnte man in der US-Beta am Anfang in der Nähe von öffentlichen Gebäuden bauen. Dies machten meist die Anfänger des Spieles oder Gilden, die für größere Projekte eine Kiste in die Nähe setzten. Bald standen um die Schulen verwaiste Häuser und vergammelte Kisten und störten die Äsethik vieler Mitmenschen, wenn sie zu Besuch in einer Schule waren. Also legte man den Gesetzentwurf über einen Bauradius um öffentliche Schulen und Straßen vor. Er besagte, dass man einen bestimmten Radius nicht bebauen kann und wurde prompt angenommen. Die Umsetzung in das Spiel dauerte nicht wie bei anderen Rollenspielen einige Tage oder Wochen, sondern war nur eine Frage von Stunden.
So verhält es sich mit allen Dingen im Spiel, und die Spielumgebung wird laufend weiterentwickelt, verbessert und verschönert. So zeigte mir der Spieleiter und Sklaventreiber von MDO Games persönlich, was er mit der Engine machen kann. Merrit beamte mich in eine entlegene Gegend, welche er "trivial Bauland" nannte. Es war eine kleine Insel, welche außer einem bisschen Rasen nichts beinhaltete. Doch ich sah nicht Recht, als vor mir in Echtzeit ein Berg erstand und auf diesem Graslandschaft wuchs. Kurz danach standen noch eine Universität und eine Schule in der Ebene neben dem Berg, und ein Baum und ein Schaf machte alles nicht mehr ganz so öde, wie es am Anfang war.

Systemvorrausetzungen
Kemet läuft im Fenstermodus, man kann es aber seiner Bildschirmgröße anpassen.
Schon mit einem 700er Athlon und ISDN gibt sich das Spiel für einen flüssigen Spielablauf zufrieden. Die Installation und Anmeldung verläuft ohne Probleme. Außerdem wird ein öffentliches Forum bereitgestellt, in dem man Erfahrungswerte austauschen kann oder sich Tipps und Neuigkeiten abholen darf. Außerdem werden dort auch die Abstimmungen zu den Gesetzentwürfen abgehalten.

Erster Eindruck
Ich finde, Kemet ist ein interessantes Spiel. Es protzt förmlich mit neuen Spielideen und die Karte von Ägypten ist von der topographischen Grundlage auch fast perfekt nachgebildet.
Leider werden einem zu Beginn teils sehr langatmige, stupide Arbeiten aufgehalst, die einem doch schon etwas Geduld abfordern. Das Erlernen neuer Fähigkeiten wird einem am Anfang nicht sehr leicht gemacht, obwohl man in den ersten fünf Spielstunden recht schnell Fortschritte macht. Doch dann stagniert es erstmal. Dies lag zum Teil daran, dass viele Erfindungen noch nicht getätigt waren und man selbst noch keinen Anschluss an andere Spieler gefunden hatte. Mit dem Beitritt in eine Gilde legte sich dies jedoch wieder, und man schafft mit vereinten Kräften bald eine kleine Oase in der Teils doch recht trostlosen Landschaften.
Auch nervt am Anfang das viele Umherlaufen von bis zu einer Stunde reinen Laufzeit von einer Uni zur nächsten. Wollte man per Fuß die ganze Karte durchqueren, benötigte man fünf bis sechs Stunden. Dies verkürzt man aber später durch so genannte Wegpunkte, zu denen man direkt warpen kann.
Kemet ist ein neues Spielprinzip und möchte sich auch einen Platz in der Riege der großen Rollenspiele erringen. Ob dies gelingen wird, wird die Zeit zeigen. Potential hat es, da hier auf die Community großen Wert gelegt wird, und genau das ist es, was ein wirklich gutes Spiel ausmacht.


Daniel Seifarth - 09.01.2003



Gesamtübersicht: Kemet

Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

ca. 90 MB
CD/HD:

bis zu 15.000 Spieler
Multiplayermodi:

ca. 5-10 Euro/Monat
Preis:

Deutsch
Sprache:

MMORPG
Genre: