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Sim City 4


Als unser allerliebster Uwe Billen ein Preview zu Sim City 4 verfasste, war die Freude groß. Jetzt griff der Gute zur Vollversion und unterzog das eben genannte Spiel einem teuflischen Härtetest. Ob es an die vorangegangenen Sim-Titel heranreicht oder diese toppt, erfahrt ihr in seinem Artikel:

Vom Konzept zum Millionenseller
Mit seinen Ideen und Visionen von Computerspielen hob sich Will Wright schon Mitte der 80er vom, bis dato bekannten, Bild des Computerspieledesigners ab. „Ich sagte den Leuten, ich würde ein Stadtplanungsspiel entwerfen – alle schauten mich an, rollten mit den Augen und sagten ‚Oh Will, das wirst Du’“. 1985 begann Wright mit der Entwicklung von Sim City, einem Spiel, von dem niemand ahnte, welche Erfolge es haben würde. Wenige Wochen nach dem Release im Jahr 1989 fand sich das Game in sämtlichen Beststellerlisten auf Platz 1 und machte aus dem unscheinbaren und schüchternern Will Wright einen Star der Szene. Seither räumte das Spiel einen Preis nach dem anderen ab, über sieben Millionen Exemplare wurden seither verkauft.

Ein Grund für diesen Erfolg – das Spiel wurde sogar zu Lehrzwecken an Schulen eingesetzt – sieht man in der Tatsache, dass Wright mit seinen Ideen immer einen Schritt weiter ging, als andere. Nicht nur der Spaß allein stand im Vordergrund, sondern auch der soziale und wissenschaftliche Aspekt der Simulation. Wright verschaffte sich mit seinen Games den Respekt seiner Kollegen. Weitere Spiele der Sim Reihe (Sim Earth, Sim Ant, Sim Farm, etc.) folgten, konnten jedoch nie mehr an den kommerziellen Erfolg von Sim City anknüpfen.

Wie aber kam Will Wright auf die Idee, eine Stadtsimulation zu erschaffen? Schon sehr früh habe er mit einem Spiel namens „Raid of Bungeling Bay“ begonnen, bei dem man mit einem Helikopter verschiedene Inseln angreifen musste. „Ich hatte schon damals mehr Spaß daran, die Inseln zu erschaffen, als sie mit dem Helikopter zu zerstören. Bereits zu der Zeit interessierte mich die Stadtplanung mehr – vor allem die Theorien von Jay Forrester“, so Wright.

Weitere Spiele der Sim-Reihe folgten, darunter Sim Earth, Sim Ant und Sim Farm. Ein richtiger Nachfolger für Sim City jedoch kam erst 1994 mit Sim City 2000 sowie im Februar 1999 mit Sim City 3000. Mit etwas Verspätung steht nun Sim City 4 vor der Tür – eine Einladung an den Spieler, erneut das Bürgermeisteramt anzunehmen und aus einem Stück Ödland eine blühende Metropole zu machen.

Wie heißt der Bürgermeister von Wesel?
Wie schon in den Vorgängerversionen ist die Aufgabe des Bürgermeisters eindeutig – eine Stadt aufbauen, deren Wirtschafts- und Sozialkreisläufe funktionieren. Hierzu sollte man erstmal die einzelnen Gebiete ausweisen. Wohin setze ich Wohngebiete, wo kommen Gewerbegebiete hin und was mache ich mit der Industrie? Gleich bei der Planung sollte der Bürgermeister auf die Verträglichkeit der einzelnen Gebiete achten. Wer tagsüber im Smog arbeitet, will nicht auch noch darin wohnen. Die Straßen innerhalb der Gebiete werden automatisch vom Programm – und damit anders als im Vorgänger – verlegt. Dennoch ist der Bürgermeister nicht gänzlich vom Straßenbau ausgeschlossen – Ihr könnt einzelne Straßenstücke auch selber verlegen oder aber einzelne Gebiete mittels Schnellstraßen oder Autobahnen miteinander verknüpfen.

Polizeistationen und Feuerwachen sorgen für die Sicherheit, während Schulen und Krankenhäuser das soziale Niveau steigern. Sim City 4 überlässt Euch die Möglichkeit, die Zuschüsse für die einzelnen Einrichtungen selber festzulegen. Wollt Ihr der Schule im Wohlhabenden-Viertel mehr Zuschüsse geben, um deren Bildungstand zu erhöhen und stattdessen im Slumviertel die Mittel kürzen? Oder wollt Ihr gar versuchen, durch eine Mittelerhöhung im Armenviertel dafür zu sorgen, dass der Bildungsstand dort steigt? Kein Problem mit Sim City 4.

Verschiedene Statistiken informieren Euch stets über die aktuelle Lage. Wo ist die Verbrechensrate hoch oder der Brandschutz zu gering? Wie hoch ist das Bildungs- oder Gesundheitsniveau? Wie hoch sind die Einnahmen im Gegensatz zu den Ausgaben? Eine feine Neuerung für den Bürgermeister ist die Möglichkeit, die Steuern für die einzelnen Bevölkerungsschichten einzustellen – getreu dem Motto: Wir nehmen´s von den Reichen und geben´s den Armen. Aber Obacht: Mitunter geht der Schuss nach hinten los.

Gesteuert wird Sim City 4 mittels einer – aus Die Sims bekannten – Leiste, die alle notwendigen Funktionen bietet und leicht zugänglich ist. Langes Suchen? Nicht in Sim City 4 – wo schnelle Entscheidungen einen Bürgermeister ausmachen! Wer sich beratende Hilfe hinzunehmen möchte, der kann gerne einen seiner Sims aus Die Sims importieren. Der zieht mit Sack und Pack in Eure Stadt und berät Euch – wenn auch nur auf sein Wohngebiet bezogen – bei Problemen und gibt Euch wertvolle Tipps.

Ein Wermutstropfen ist die fehlende Langzeitmotivation. Anfangs bastelt man ohne Pause an seiner Stadt herum und erweitert seine Gebiete ständig. Hat man jedoch erstmal eine florierende Stadt aufgebaut, wird man zum Zuschauer und wartet ab, was passiert. Je größer die Stadt wird, desto mehr Rechenpower wird dabei vorausgesetzt. Erfüllt man diese Hardwarevoraussetzungen nicht, wird aus Sim City 4 mit zunehmendem Wachstum eine Slideshow, die man nur durch das herunterschalten von Details wieder flotter machen kann.

Habt Ihr keine Lust mehr auf Eure Stadt? Kein Problem – baut einfach in einer anderen Region eine neue Stadt auf. Eine weitere Neuerung von Sim City 4 ist das Regionen-Konzept. Statt in einem einzelnen Gebiet eine Stadt zu bauen, baut Ihr sie in einer Region aus bis zu 64 quadratischen Flächen auf.

Von der Vogelperspektive zur 3D-Ansicht
Eine schöne Neuerung in Sim City 4 ist die Grafik – wunderschöne Landschaften, hübsche Gebäude, nette Animationen. Ein wesentlicher Pluspunkt der Sim City Reihe war stets der Zuguck-Faktor. Der ist auch in Sim City 4 nicht abhanden gekommen. Einzelne Fußgänger spazieren über den Bürgersteig, Autos fahren über die Straßen und halten an Kreuzungen. Busse fahren Ihre Fahrgäste zum Zielbahnhof und Züge tuckern gemächlich über die Schienen. In neu ausgewiesenen Gebieten kann man Gebäuden zuschauen, wie sie errichtet werden. Auch Katastrophen waren noch nie so schön, wie in Sim City 4. Auch wenn sie nicht automatisch auf den Plan treten, sind sie auf alle Fälle einen Blick wert. Ein weiterer Hingucker ist der Tag- und Nachtwechsel. Nachts werden die Straßen beleuchtet und fahrende Autos schieben einen Lichtstrahl vor sich her.

Nicht fehlen dürfen selbstverständlich Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Weiße Haus, das Empire State Building, das US Capitol oder aber der Big Ben, die allesamt detailgetreu nachgebildet wurden. Wem die Sehenswürdigkeiten zu wenig sind, der kann diese problemlos im Internet erweitern – auf immer mehr Seiten erscheinen weitere Prachtbauten. Ein Blick lohnt sich hier bei unserer News-Net-Seite von SimsZone (http://www.simszone.de).

Von Melodien und Musik
Die Geräuschkulisse in Sim City reicht vom Hupen der Autos und Schreien der Protestierenden über Sirenen der Feuerwehr- und Polizeiautos bis hin zum lauten Knall beim Gebäudeabriss bzw. bei Explosionen. Unterlegt wird das Ganze von ruhiger Musik. Leichter Swing bis hin zu melodischen Klängen ist in Sim City 4 zu hören. Wer darüber hinaus eigene Musik einbinden möchte, weil ihm die Songs von Maxis nicht gefallen – kein Problem. Ein integrierter MP3-Player macht´s möglich.

Fazit
Seit fast 14 Jahren begeistert das Konzept von Sim City – und auch der neue Teil tut dem keinen Abbruch. Wunderschöne Grafik gepaart mit einfacher Bedienung und netter Soundkulisse machen aus Sim City 4 den optisch schönsten Teil der Serie. Zwei Wermutstropfen bleiben aber dennoch: fehlende Langzeitmotivation und immens hohe Hardwareanforderungen. Dennoch: Sim City 4 ist für mich eines der momentan besten Aufbauspiele.


Uwe Billen - 12.02.2003



Gesamtübersicht: Sim City 4

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
80%
Sound:
76%
Grafik:
91%
Singleplayer:
83%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 500 MHz PIII 128 MB RAM, Windows 98/2000/Me/XP
System:

ca. 1 GB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Aufbaustrategie
Genre: