HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Project IGI 2


Bumm Bumm BAMM BAMM BUMSFIDELDUMM DUMM Project IGI 2 Review von Alexander Eck. Nur hier bei Spieleflut.de: Bumm Bumm BAMM BAMM BUMSFIDELDUMM DUMM

Zugegeben: Es ist Nacht, es ist kalt und wirklich gegessen haben Sie auch noch nicht. Aber ist das wirklich ein Grund, sich nur mit einem Fallschirm in die Tiefe zu stürzen? Wenn Sie David Jones heißen, dann schon. Denn Ihr Job ist es, in feindliches Gebiet zu gelangen und den „bad guys“ ins Handwerk zu pfuschen. Hört sich ganz nach einer Story von Hemingway an, oder?

High-Tech-Spielzeug
Irgendwie schon, doch anders als im berühmten „For whom the bell tolls“ existiert nicht nur ein Auftrag (Sprengen einer Brücke), sondern ganze 19 – Brücke wegpusten übrigens inklusive. Dafür wird IGI 2 nicht auf der ganz großen Bühne und mit unglaublicher Detailverliebtheit präsentiert. Wo der Nobelpreisgewinner hunderte Seiten Einleitung schreibt, begnügen sich die Jungs und Mädels von Innerloop mit einem kurzen, aber gut gemachten Briefing in Spielgrafik. Der Clou: Mithilfe von Video- und Fotomaterial wird man in etwa der Hälfte der Missionen sehr gut auf die zu erwartenden Schwierigkeiten aufmerksam gemacht. Lösungswege werden allerdings nicht verraten. Das ist zwar wenig realistisch, aber spielspaßfördernd. Sollte ein Briefing nicht möglich sein, hilft das High-Tech-Notebook mit den MIssionszielen gerne weiter.
Letzteres hat aber noch viel mehr drauf als schnöde Textausgabe. Gemeint ist das Modul zum Betrachten von aufbereiteten Echtzeit-Satellitenaufnahmen. Oder einfacher gesagt: Es ist möglich, aus der Vogelperspektive das gesamte Einsatzgebiet zu überblicken, die Positionen der Einsatzziele zu begutachten und von oben einsehbare Gegner (sogar Überwachungskameras) zu beobachten. Dabei können Sie so stark zoomen, dass selbst die Waffen der Opponenten erkennbar sind. Mit diesem Tool werden Sie als Spezialagent also Ihre wahre Freude haben. Denken Sie aber daran: Wer sich unter einem Dach oder im Wald aufhält, wird vom System nicht erfasst. In den meisten Fällen macht das aber absolut gar nichts, weil Sie noch über ein Fernglas mit Entfernungsmesser (versagt leider bei Zäunen) sowie ein Thermonachtsichtgerät verfügen. Mit diesem können Sie hinter Wänden versteckte Wachen sehen und wissen damit sofort, ob Sie eine Tür öffnen sollten oder besser nicht.

Schleichen und Schießen
Jetzt aber genug Technisches, zurück zum Auftrag. Sie erinnern sich: Sie schweben durch die Lüfte, genauer gesagt durch rumänische Lüfte. Denn mitten in den Karpaten befindet sich ein als Wetterstation getarntes Labor, in dem mit Hilfe gestohlener Baupläne ein Super-Chip hergestellt
wird. Natürlich soll Jones diesen Chip in Sicherheit bringen. Zuerst müssen Sie aber dorthin gelangen. Und der einzige Zugang ist ein alter Minenschacht, der sich nur von einem gut bewachten Fabrikgelände erreichen lässt – zu dem Sie gerade herabschweben. Sind Sie sicher gelandet, geht es gleich ans Eingemachte: Sie stürzen durch den Haupteingang und töten alle feindlichen Wachen. Das ist zwar ziemlich schwierig, aber in den ersten Missionen für erfahrene Shooter-Fans lösbar. Später wird man vom Missionsdesign und den immer besseren und zahlreicheren Opponenten oft zum Schleichen gezwungen. Trotzdem werden Ihnen immer wieder Situationen begegnen, die mit brachialer Gewalt deutlich schneller zu lösen sind. Da Sie je nach Schwierigkeitsgrad bis zu fünfmal pro Mission abspeichern dürfen und diese im Schnitt 15-20 Minuten Nettospielzeit bieten, hält sich auch der Frust bei Fehltritten in Grenzen. Man sieht also, die Entwickler haben im Vergleich zum ersten Teil dazugelernt.
Ansonsten wurde wenig am Spielprinzip geändert: Platzen Sie nicht mitten hinein in die bewaffnete Menge, sondern entscheiden sich für den Nebeneingang, wird sich Jones nur mit einigen Wachen herumschlagen müssen, muss aber wie im Vorgänger auch auf gute Deckung achten. Denn sonst ist schnell der Alarm ausgelöst und Schleichen nützt nichts mehr. Um unentdeckt zu bleiben, stehen Ihnen mehrere Mittel zur Verfügung. Zum einen sollten Sie so viel wie möglich geduckt umhergehen, den Einsatz schallgedämpfter Pistolen (also Ihrer eigenen) wildem Geballer mit der MG bevorzugen und nur Kopfschüsse wagen, da dies die sicherste Methode zum Ausschalten von Gegnern ist. Falls Sie ganz sicher sind, unentdeckt zu bleiben, schleichen Sie sich einfach nah an den Gegner an und brechen ihm das Genick oder schneiden ihm die Kehle durch. Natürlich muss bei allen Aktionen das „Visibility Meter“ beachtet werden, das auf einer Skala von Null bis etwa 50 Metern zeigt, von wie weit Sie zu sehen sind. Leider haben die Entwickler nicht an die Entsorgung der niedergestreckten Wachen gedacht. Denn liegen diese tot in der Gegend, wird Jones keinerlei Anstalten machen, seine Spuren zu löschen. Sie müssen also auch den Standort der Liquidierung beachten.

Tücken der Technik
Timing ist insgesamt sehr wichtig in IGI 2. Denn bevor Sie sich ihrer Gegner entleidigen, sollte zuerst die Gegend nach feindlichen Patrouillen ausgeschaut werden. Dazu können Sie im Freien entweder Ihr Satelliten-Notebook benutzen oder ungestört um die Ecke schauen – eine entsprechende Taste lässt Ihnen diese realitätsferne, aber feine Option. Fein gelöst wurde auch das Benutzen von Leitern. Kommt es in Ego-Shootern gelegentlich vor, dass man zwar an allen Gegnern problemlos vorbeikommt und gerade an einer Leiter kläglich scheitert, so drückt man in Covert Strike einfach eine Taste und schon klettert Jones gefahrlos auf die Sprossen. In diesem Klettermodus wechselt auch die Kamera zum einzigen Mal aus der Ego- in die Third-Person-Perspektive und kann eingeschränkt umherschauen. Da vermisst man die Option, auch während des regulären Spiels den engen Käfig von Jones zu verlassen und wie Sam Fisher von der Draufsicht die Schleichtouren zu unternehmen.
Wahrscheinlich hat Innerloop auf diese Möglichkeit verzichtet, weil somit die gewollte Verwandtschaft zum klassischen Shooter völlig verloren gegangen wäre. Denn wie bereits angedeutet ist es durchaus möglich (aber deutlich schwieriger), als Rambo durch die Gegend zu spazieren. Dazu stehen dem Spieler im Laufe von IGI 2 ganz genau 30 realistische Waffen zur Verfügung – vom Kampfmesser über Pistole und Uzi bis zum Scharfschützengewehr, Schrotflinte und Handgranate. Allerdings können während einer Mission nur ein Messer, eine Pistole, zwei Handgranaten sowie eine weitere Waffe getragen werden. Wer schneller unterwegs sein möchte, verzichtet sogar auf den Großteil dieser Ausrüstung und versucht sich als Meuchelmörder. Die Auswirkungen dieses Kunstgriffes: Obwohl durch getötete Gegner Munition im Überfluss vorhanden wäre, geht man sehr sparsam vor, da die eigenen überlegenen Waffen andere Geschosse benötigen als feindliche. Trotzdem wird ein umsichtig agierender Spieler niemals in wirkliche Munitions-Probleme geraten – selbst dann, wenn die Bewaffnung aus der Vormission mitgenommen werden muss.

Landschaft top, Rest naja
Viel mehr Sorgen muss sich Jones um seine Gesundheit machen, da Medipacks, Heilroboter, o.ä. nirgends zu finden sind. Dabei könnte man meinen, dass die Gegner irgendwo in den riesigen Karten Verbandszeug versteckt haben. Und damit sind wir direkt bei der Grafik: Es ist schon erstaunlich, welche Sichtweiten in IGI 2 realisiert wurden. Denn die gesamte Landschaft ist ohne Einschränkungen (also Nebel) einsehbar und dazu noch hervorragend texturiert. Auch die Wettereffekte sind sehr gut gelungen. Insbesondere in den Missionen der ersten und dritten Kampagne möchte man in den bergigen Wäldern und asiatischen grünen Oasen seinen Urlaub verbringen. Doch auch die lybischen Wüsten der zweiten Kampagne laden zum Sonnenbaden (mit ausreichend Lens-Flares) ein. Einen PC der Gigahertz-Klasse sowie 512 MB RAM sollte man aber schon sein Eigen nennen, um nicht Opfer von Rucklern zu werden. Demgegenüber erscheinen die ebenfalls umwerfend großen Gebäudekomplexe eher blass, sind aber immer noch sehr ansehnlich. Weniger eine Augenweide sind die Opponenten. Man hat das Gefühl, es existieren nur etwa zehn unterschiedlich aussehende Menschen auf der Welt (oder zumindest in Rumänien, der Ukraine, Libyen sowie dem Südchinesischen Meer), die noch dazu mit versteckten Ganzkörperstelzen umherlaufen. Das einzig ansehnliche ist die eine Sterbesequenz. Doch dieser gute Eindruck wird durch viele Clippingfehler sowie eine schlechte Physik-Engine in vielen Fällen zunichte gemacht. Auch nicht berauschend ist die Gegner-KI. Zwar versucht diese immer wieder, Jones in Gruppen zu begegnen und einzukreisen, doch die schlechte Wegfindung verhindert allzu intelligentes Vorgehen. Auch scheuen sich die Opponenten nicht davor, mitten in Sperrfeuer zu laufen und bemerken den Spieler erst, wenn es schon zu spät ist.
Zum Glück sind demgegenüber die Missionen deutlich gelungener: Mal muss ein Gebäude infiltriert werden, mal aus einem Gefängnis ausgebrochen werden. Mal muss man über eine gut bewachte Grenze flüchten, bevor eine Geisel befreit werden soll. Oder Jones soll unter Zeitdruck eine Brücke sprengen und den folgenden Konvoi aufhakten. Auch wenn sich die Vorgehensweisen oftmals ähneln, sorgt die immer andere Ausrüstung (teilweise sogar ohne Fernglas oder Notebook) ständig für Abwechslung. Dass die Story insgesamt eher enttäuscht und das Feindbild sehr schwach gezeichnet wird, macht das Spiel nicht sehr viel schlechter.
Nicht sehr viel besser macht IGI 2 der Multiplayer-Modus. Dieser spielt sich wie eine erweiterte Fassung von Counter-Srtike: Die Karten sind deutlich größer, die Missionsziele zahlreicher. Ansonsten kann man sich als Spieler wieder für eine von zwei Seiten entscheiden und bekommt für Erfolge Geld, das in Ausrüstung gesteckt wird. Da keine wirklichen Innovationen vorhanden sind, sollte man diesem Modus nicht die größten Chancen auf dem heiß umkämpften Markt zugestehen. IGI-Fans werden aber trotzdem ihre Freude haben.

Fazit
Um ehrlich zu sein, war ich ein wenig von IGI 2 – Covert Strike enttäuscht. Denn war der erste Teil für lange Zeit die absolute Genrereferenz, so muss sich der zweite Teil ganz klar Splinter Cell geschlagen geben. Setting, Gameplay, Grafik und nicht zuletzt die Atmosphäre sind beim Konkurrenten besser – nur beim Sound kann IGI 2 mithalten. Nichtsdestotrotz ist der zweite Einsatz von David Jones deutlich gelungener als die Premiere. Grund dafür ist das gestraffte Gameplay, die besseren Missionen und nicht zuletzt die Speichermöglichkeit. Insgesamt ist IGI 2 also ein gutes Spiel, das Fans nicht enttäuschen und Fisher-Fanatiker zeigen wird, dass ein Geheimagent auch mal ballern darf.


Alexander Eck - 16.02.2003



Gesamtübersicht: Project IGI 2

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
85%
Sound:
80%
Grafik:
78%
Singleplayer:
80%
Multiplayer:
79%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 700 MHz Prozessor, 128 MB RAM, Windows 98/Me/2000/XP, 1,6 GB freier Festplattenspeicher, CD
System:

ca. 1,6 GB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Taktik-Shooter
Genre: