HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Elixir


"24 Stunden Angst" - ein netter Film mit übertriebenem Ende. Was eben noch im Rahmen einer Sneak Preview von unserem Chefredakteur begutachtet wurde, soll nun aber nicht der Grund dafür sein, das montägliche Artikelchen unter den Teppich zu kehren.
Elixir musste kürzlich 'dran glauben. Wie es sich in Jan Kopias Test schlug, erfahrt ihr nur bei uns:

Dartmoor Softworks, bereits bekannt durch die Veröffentlichung des Spiels Dawn of Empire, setzt seine Reihe asiatischer Produkte fort und veröffentlicht nun das Action-Rollenspiel Elixir.

Die Handlung
Elixir besticht zuerst mit seiner Handlung.
Ein von der Königsfamilie der Ketzerei angeklagter Mönch verflucht kurz vor seiner Hinrichtung das Land. Der Fluch besagt, dass zukünftig alle bösen Taten von einem kleinen Mädchen gerächt werden sollen. Aus Angst vor der Erfüllung lässt die böse unrechtmäßig auf dem Thron sitzende Königsfamilie alle Neugeborenen Mädchen töten. Auch das Baby mit Namen Elixir soll diesem Schicksal zum Opfer fallen. Doch Elixir verfügt über magische Kräfte. Sie ist es, die dem Land helfen soll - sie ist Helfer des Messias und des Gottes Enlils.
Es sind vor allem diese magischen Kräfte, die die Räuber davon abhalten, ihr Werk zu vollenden und Elixir zu töten. Doch die Kräfte der Kleinen sind noch längst nicht stark genug, so dass die Räuber ihre Tat fast noch beendet hätten, wenn da nicht Anias, ein Freund der Familie zu Hilfe gekommen wäre und die Räuber vernichtet hätte. Zusammen mit Elixir flieht er und wird von dort an von der Königsfamilie gejagt.

Das Spielgeschehen
Die Hauptaufgabe in Elixir besteht darin, Elixir mit ihren Freunden heil durch die Wirren der Welt zu manövrieren, vor der Königsfamilie zu fliehen und dabei dem Ziel, nämlich dem bösen Treiben ein Ende zu setzen, immer näher zu kommen. Es begegnen einem im Laufe des Abenteuers zahlreiche Monster und andere feindlich gesinnte Kreaturen, die im Kampfe besiegen muss. Doch auch hilfsbereite Nicht-Spiele-Charaktere sind hin und wieder mit von der Party und erweisen sich als nützliche Dienstleister.
Wie bei Spielen dieser Art üblich, verfolgt man das Geschehen aus einer isometrischen Sichtweise, die sich perspektivisch allerdings nicht verändern lässt. Weder ein Zoomen noch ein drehen ist möglich.
Das Spielprinzip ähnelt dem von Diablo. Man läuft durch die Gegend, löst nach und nach immer komplexer werdende Aufgaben, tötet Gegner (verstärkt Tiere wie Wölfe, Bären, aber auch Monster und natürlich die Schergen des Königshauses), wird erfahrener und stärker, erhält bessere Waffen, Rüstungen und Zaubersprüche und kommt so Schritt für Schritt der Lösung näher.
Ähnlich wie in Diablo oder Dungeon Siege verursacht der Wunsch nach der nächsten Stufe eine Art Sucht, da sich in jeder Stufe weitere Eigenschaften, bessere Zauber und die Nutzung anderer Waffen eröffnen. Auch die Gegenstände, die einem auf dem Weg begegnen bzw. die aus den Taschen der Gegner fallen werden nach und nach interessanter. Besonders Waffen und Rüstungen, sowie die allseits beliebten Heil- und Manatränke spielen eine wichtige Rolle. Weiterhin kann man vor allem Elixirs Entwicklung bewundern, die mit der Zeit zu einem sehr mächtigen Wesen mit ebenso starken Zaubersprüchen heranwächst.
Man merkt deutlich, dass es sich eher um ein Action-Rollenspiel handelt. Demnach ist die Spieltiefe nicht so grandios wie in Hits a la Baldurs Gate, sie kann aber durchaus überzeugen und übersteigt die von Diablo allemal. Leider entwickelt sich die Geschichte weniger mit den eigenen Handlungen als vielmehr mit langen Dialogen im Gespräch mit den Bewohnern der Welt, was den Spielfluss oftmals ziemlich behindert.
Man wechselt quasi ständig zwischen Kampfgetümmel und langwierigen Lesestunden hin und her.
Insgesamt erwarten den Spieler um die 80 Missionen mit 52 sehr unterschiedlichen Karten, die man nach und nach durchqueren muss. Darunter befinden sich sowohl dunkle Dungeons als auch freundliche Wälder und Städte. Des Öfteren stellt sich einem ein Endgegner in den Weg, den es zu besiegen gilt.

Die Steuerung
Trotz zahlreicher Hotkeys steuert sich Elixir am besten mit der Maus. Ohne zu Hilfename des Handbuchs lassen sich die Tastaturkommandos nur schwer einprägen. Andererseits ist es gar nicht notwendig, so viele Kommandos zu nutzen, denn die Funktionsvielfalt ist begrenzt.
Ingesamt hat man maximal vier Spieler in der Party. Man bewegt die Figuren per Klick mit der Maus durch die Welt. Der Cursor verändert sich, sobald es andere Möglichkeiten der Benutzung von Gegenständen gibt. Ähnliches gilt für Gespräche oder Kämpfe.
Der Kampf ist genauso einfach gehalten wie die restliche Steuerung. Mittels Taktik-Menü wählt man eine günstige Stellung seiner Spieler aus und führt eine geeignete Angriffsmöglichkeit durch.
Das größte Problem im Kampf ist die Geschwindigkeit. Da es keinen Pausemodus gibt, müssen alle Kämpfe in Echtzeit ausgetragen werden, was besonders schwierig beim Einsatz von Magie ist. Ehe man Elixir dazu veranlasst hat, einen Zauber zu sprechen, ist es oft schon zu spät. Hier ist die Verwendung der Hotkeys sicherlich empfehlenswert.
Leider ist die Tatsache, dass der Tod eines der vier Charakters das Spiel enden lässt, kein großer Ansporn, einen Kampf siegreich zu bestehen, da man sich bis zum Ende fragt, wieso dem so ist. Man kommt zwar nicht umhin, alle vier Spieler überleben zu lassen, ist aber trotzdem frustriert, wenn einer fällt und man das Spielstand Menü zu sehen bekommt. Besonders erschwerend wirkt sich die Tatsache aus, dass man darauf achten muss, nicht einen seiner Charaktere aus den Augen zu verlieren, weil es hin und wieder geschieht, dass einer der Spieler plötzlich aus freien Stücken entscheidet, irgendwelche fernen Gegner anzugreifen.
Die künstliche Intelligenz der eigenen Charaktere und der Gegner sind gewöhnungsbedürftig.
Wie bereits angedeutet, stellt sich der Kampf aber dennoch als recht spaßig heraus, hat man erst einmal gelernt, die Eigenarten des Spiels zu nehmen, wie sie sind.
Am meisten enttäuscht der Netzwerk-Modus. Mit diesem kann man bis zu 8 Spielern spielen, allerdings ausschließlich über das IPX-Protokoll, was für ein Windows-Spiel längs nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht. Entsprechend kann man auch nicht im Internet spielen, sondern nur im LAN.

Die Grafik und der Sound
Grafisch hat man bereits besseres gesehen. Die Objekte sind zwar liebevoll gezeichnet, wirken jedoch trotzdem sehr klobig und passen einfach nicht mehr zum aktuellen Stand der Technik.
Durch die fehlende Transparenz kommt es oftmals vor, dass sich Gegner hinter einer Vielfalt von Grafiken aufhalten und so im Kampf fast unauffindbar ist. Ähnliches gilt für wichtige Gegenstände. Ein typisches Problem bei 2D-Grafik ohne Transparenz, die zudem noch in der Auflösung auf 640x480 begrenzt ist.
Auch der Sound lässt zu wünschen übrig. Er ist eigentlich so gut wie nicht vorhanden. Man vermisst sowohl eine vernünftige Sprachausgabe, wie viele andere Elemente, die in vielen Spielen eine so wichtige - die Atmosphäre unterstützende - Rolle spielen. Man hört kaum Musik und Soundeffekte sind auch eine absolute und zudem auch eintönige Rarität.

Fazit
Elixir ist schwierig zu bewerten. Betrachtet man es als Diablo-Klon ist man aufgrund des mangelhaften Multiplayer-Modus enttäuscht. Außerdem bietet es dafür wiederum zu viel Story.
Doch die Story reicht andererseits nicht für einen Baldurs Gate-Klon aus, da hier nun wieder viel zu sehr der reine Kampf im Vordergrund steht. Diese Mischung ist prinzipiell nicht schlecht, wenn es nicht die Grafik und der Sound wären. Dieser Umstand macht Elixir leider zu einer Enttäuschung und hinterlässt trotz vieler guter Eigenschaften nur den Eindruck eines mittelmäßigen Single-Player Action-Rollenspiels, das bei Genre-Fans sicherlich auf gewisse Gegenliebe stößt, aber insgesamt schnell in der Versenkung verschwinden wird.


Jan Kopia - 17.02.2003



Gesamtübersicht: Elixir

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
68%
Sound:
61%
Grafik:
59%
Singleplayer:
62%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Deutsch
Sprache:

Rollenspiel
Genre: