HOME | IMPRESSUM | KONTAKT
Spieleflut.de
Anzeige

Anzeige



Jetzt Vorbestellen

Spieleflut.de sucht dich!


Kemet- A Tale in The Desert


Fast täglich mehren sich nun Meldungen über neue, meist auf Kampf und Handel aufbauende MMORPGs. Kemet - A Tale in the Desert ist zwar ebenfalls ein Massive Multiplayer ... Dingsbums, doch scheint das Spiel andere Ziele zu verfolgen. Rinaldo Leonarczyk klärt euch auf:

Online-Rollenspiele sind zwar immer noch beliebt, doch haben sie in letzter Zeit nicht viel neues geboten und waren meist langweilig und einseitig. Doch genau dies will das neue MMORPG des Herstellers eGenesis wiederlegen. Der Spieler taucht dabei in die Welt Alt-Ägyptens ein und soll mit Hilfe aller Mitbürger eine neue, fantastische, perfekte Zivilisation namens „Utopia“ erschaffen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, heisst der Schlüssel zum Erfolg nicht Kämpfen und Zaubern, sondern Handeln, Lernen und Arbeiten.

Der Einstieg
Nachdem ihr euch den Client auf der offizielle Website heruntergeladen und euch erfolgreich angemeldet habt, gilt es das Land der Pyramiden zu erkunden. Von mangelnder Spieltiefe und Komplexität kann bei diesem Spiel überhaupt keine Rede sein. So kommt es, dass man am Anfang doch arge Probleme hat, sich zurechtzufinden. Doch Kemet wäre nicht Kemet, wenn man sich nichts dabei gedacht hätte. Es gibt sogenannte Mentoren, die für ihre Aufgabe, nämlich Neulingen das Spiel näher zu bringen, von ihren Lehrlingen Schreine bekommen, sodass man sich über eine mangelnde Lehrbereitschaft seitens der Mentoren nicht beklagen muss. Als Bauer habt ihr den Vorteil, dass ihr euch zu jedem beliebigen Punkt beamen könnt und somit direkt vor Ort von eurem Mentor lernen könnt. Rohstoffe sammeln und an den in der Umgebung liegenden Schulen Fertigkeiten wie Steinsägekonstruktion lernen, gehört zu euren ersten Aufgaben. Doch eines ist in Kemet wohl noch wichtiger als ein hilfsbereiter Mentor: Eine gut funktionierende Gilde...

Nichts geht ohne Zusammenarbeit
Um euerem großen Ziel näher zukommen, nämlich eine perfekt Gesellschaft zu bilden, ist es unausweichlich einer Gilde beizutreten. Doch ist dieses Ziel für euch kleinen Bauern etwas zu hochgesteckt, denn ihr müsst euch erst mal um euch selbst kümmern. Das heisst in Kemet: Lernen und Arbeiten (dazu unten mehr). Für alles, was ihr in Kemet erbauen oder erlernen wollt, braucht ihr Rohstoffe. Wenn ihr jetzt zum Beispiel Navigation an der „Schule für den menschlichen Körper“ erlernen wollt, braucht ihr die Fähigkeit der Töpferkunst, viele Rohstoffe (12 Bretter, 48 Ziegel, 1 Steinscheibe, 1 Leder, 4 Öl, 4 Seile), einen Ofen und Holz. Alleine würdet ihr für die Aufgabe mindestens einen Tag brauchen, doch in einer Gilde seit ihr erfolgreicher. Entweder die Gilde hat schon die für die Navigation notwendigen Rohstoffe, oder ihr produziert die Rohstoffe zusammen und somit bist du dann auch schneller fertig. Das Motto in Kemet heisst also: Alleine sind wir nichts, zusammen sind wir alles.

Lernen, Arbeiten, Lernen, Arbeiten…
Mit diesen vier Worten kann man deine Aufgaben in Kemet zusammenfassen. Ohne Rohstoffe kann man nichts lernen und ohne die Lernerei kann man keine neuen Arbeitsmethoden anwenden. Und so schließt sich der Kreislauf. Eine Gilde kann nur erfolgreich sein, wenn alle am selben Strang ziehen. Flachs anpflanzen, Zwirne weben, Stroh trocknen, Fische angeln, Kamele füttern, Holz sägen, Tonkrüge formen und Schafe schlachten sind nur wenige von vielen Aufgaben, die dich in einer Gilde erwarten. Doch es gibt auch einen guten Grund warum man all diese Mühen auf sich nimmt, denn man will seinen Charakter im Spiel weiterbringen und deshalb werden viele Rohstoffe gebraucht. Während an den Schulen gegen die Bezahlung eines kleinen Schulgeldes diverse Fähigkeiten, wie Großprojektsteuerung, Navigation, Bergungstechniken oder Tucharbeit, erlernt werden können, musst du an den unterschiedlichen Universitäten durch Spenden von Rohstoffen Forschungen vorantreiben, um neue Fertigkeits-Felder freizuschalten. An den sieben Unis - Führerschaft, der menschliche Körper, Kunst und Musik, Gedanken, Verehrung, Architektur und Konflikt- gilt es je sieben Prüfungen zu bestehen, um sich weiterzuentwickeln, um neue Titel zu erlangen und um bessere Fähigkeiten zu gewinnen. Je mehr ihr erlernt habt, desto angesehener werdet ihr und umso näher kommt ihr eurem Ziel eine perfekte Zivilisation zu erlangen.

Innovationen braucht das MMORPG Genre
Die Spieler haben in Kemet die Möglichkeit aktiv mitzuwirken und zwar durch Gesetze. Wenn du einen Verbesserungsvorschlag hast, gehst du zur Uni der Führerschaft und beantragst einen Gesetzvorschlag. Überzeuge nun andere Bürger von Alt-Ägypten von deinem Vorschlag und sammle somit Unterschriften. Wenn genügend Unterschriften vorhanden sind, reichst du das Gesetzt an der Universität ein. Dann heisst es: Zeit für Wahlen. Spieler haben nun 24 Stunden Zeit, an die Wahlurnen, die überall im Lande stehen, zu gehen und für oder gegen deinen Vorschlag zu stimmen. Wird dein Vorschlag für sinnvoll gehalten, machen sich die Entwickler des Spiels an die Arbeit und setzen den Vorschlag in die Tat um. Dies ist doch mal eine tolle Idee der Entwickler! Außerdem kann im laufenden Spiel das Gebiet Alt-Ägyptens umgeformt und erweitert werden, sodass bei einem Überangebot von Usern das Territorium vergrößert werden kann.
Auch eine tolle Neuheit ist es, dass ein Spieler Gelerntes an einen anderen Spieler weiterlehren kann.

Grafik ist guter Durchschnitt, Sound ist nur bedingt vorhanden
Die eigens von eGenesis entwickelte Grafik hat mich nicht ganz überzeugt. Sie kann alles das, was andere vor ihr schon konnten und bietet auch nichts Neues. Die im Wind wehenden Gräser und die bei der Erlernung von Fertigkeiten in den Körper einschlagenden Blitze sehen zwar ganz nett aus, doch haben sich mich nicht vom Hocker gerissen. Einzig die tollen Zoomeinstellungen (360° Drehungen und sehr nahes Heranzoomen) und die sehr detailgetreuen und gutgelungene Gegenständen, sind die Prunkstücke der Grafik. Es gibt nämlich viele kleine Unstimmigkeiten, die die Spielfreude ein wenig trüben: Warum sehen alle Schulen gleich aus? Warum wirft die Krone eines Baumes keine Schatten, der Stamm aber doch? Warum werfen alle Gegenstände auch bei Nacht einen Schatten, obwohl kein Mond scheint? Wieso kann ich über Wasser laufen, ohne dass ich weder was höre noch das sich das Wasser bewegt? Habt ihr schon mal einen Fluss als stehendes Gewässer gesehen?! Hier seht, die Grafik hat einige Lücken aufzuweisen. Einen Sound hat Kemet auch nicht wirklich zu bieten, denn außer den Geräuschen beim Laufen, herrscht bei Kemet Tonausfall. Einen Sound sucht man vergeblich und das ist sehr schade, denn somit will die Atmosphäre nicht richtig auf den Spieler hinüberspringen.

Fazit
Wer von Trollen und Fabelwesen die Nase voll hat und sich nach einem reinen Aufbauspiel mit enormer Spieltiefe sehnt und den Ehrgeiz an den Tag legt, seinen Charakter durch Lernen und Arbeiten weit nach vorne zu bringen, für den dürfte das Spiel genau das richtige sein. Mich hat vor allem die ungeheure Langzeitmotivation und die perfekt funktionierende Community beeindruckt. Es macht einfach Spaß mit den im Spiel Kennengelernten Freunden eine eigene Zivilisation aufzubauen und sein virtuelles Leben zu führen. Allerdings sorgt der schlechte Sound, die nur durchschnittliche Grafik und der doch hohe Preis von 12,90 € monatlich für Prozentabzug. Wenn zu viele Spieler in einem Gebiet sind, kommt es oft zu störenden Lag-Problemen.


Rinaldo Leonarczyk - 06.03.2003



Gesamtübersicht: Kemet- A Tale in The Desert

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
84%
Sound:
40%
Grafik:
72%
Multiplayer:
79%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 400 MHz Prozessor. 192 MB RAM. Windows 98/Me/2000/XP, 3D Grafikkarte
System:

12,90 Euro monatlich
Preis:

Deutsch
Sprache:

Online-Rollenspiel
Genre: