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Midnight Nowhere


"Au Backe" - Damit lässt sich nicht nur Tomas derzeitiger Gesichtsausdruck, über den wir natürlich weiterhin unsere Witzchen reißen müssen, beschreiben, sondern auch einen ersten Eindruck der beklemmenden Atmosphäre, die Midnight Nowhere vermittelt, gewinnen. Langer Satz und langes Lesevergnügen. Ein Klick genügt:

Story
Midnight Nowhere ist eine Zusammenarbeit von den Saturn+-Entwicklerstudios, die schon den Fantasy-Adventure-Titel Jazz & Faust entwickelt haben, und dem Publisher Buka Entertainment. Es erschien bereits im Osteuropäischen Raum, und jetzt wird auch der Schritt nach Deutschland gewagt.
Midnight Nowhere ist eine Mischung aus einer Horroratmosphäre wie in Resident Evil und einer kreativen und abwechslungsreichen Quizsendung. Es gibt viele verschiedene, schaurig gruselige Rätsel die gelöst werden müssen. Die Lösungen dieser Rätsel sind oft so gut versteckt, dass man lange Zeit nach ihnen suchen muss, und das Spiel nicht in fünf Stunden durchspielen kann.
Das Spiel startet in einem Krankenhaus. Ihr seht nur einen Raum, in dem mehrere Leichensäcke liegen. Dann wird der Bildschirm dunkel und ihr hört Atemgeräusche, die sich so ähnlich anhören wie die von Darth Vader. Es sind Hände zu sehen, die einen Reißverschluss aufziehen, und die namenlose Hauptfigur des Spiels kämpft sich aus einem der Leichensäcke. Der männliche Spielcharakter befindet sich auf einem Operationstisch. Überall um ihn herum tun dies weitere Leichen, Blut klebt an allen Wänden und all dies ist ein Haufen kleiner Puzzlestücke, die nur darauf warten, zu einer Lösung zusammengesetzt zu werden. Das ist die gesamte Einleitung. Ab jetzt müsst ihr versuchen, mit eurem Grips Schlösser zu knacken, Türen zu öffnen und herauszufinden, warum ihr überhaupt an diesem unseligen Ort seid. Die Schlüssel, Waffen oder Codes können überall versteckt sein, egal ob in einer Schreibtischschublade oder in einem Sexmagazin. Jede scheinbar noch so unwichtige Zahl sollte notiert werden, da ihr nie wissen könnt, ob sie später noch einmal brauchbar sein könnte. Nicht einmal vor Leichenschändung darf zurückgeschreckt werden. Beispielsweise müsst ihr einer Leiche den Zeigefinger abhacken, damit ihr den Fingerabdruck für eine Sicherheitstür bekommt. Untermalt wird der ganze Horror von den coolen und lässigen Sprüchen der Hauptfigur. Der unbekannte Mann gibt zu fast allen Dingen, die ihr anklickt, einen Kommentar ab. Die Kommentare sind gespickt mit Sarkasmus und schwarzem Humor. Es scheint so, als wären alle Greueltaten das Werk eines Monsters, das die Ärzte des Krankenhauses erschaffen haben.
Wegen der im Spiel enthaltenen Gewaltbilder, dem vielen Blut und den doch sehr anspruchsvollen Rätseln ist Midnight Nowhere eher ein Spiel für Volljährige.

Das Gameplay
Das Menü am Anfang des Spiels ist recht schlicht gehalten. Dort kann der Spieler auswählen, ob er ein neues Spiel beginnen, ein gespeichertes laden, die Optionen oder die Creditliste ansehen möchte.
Im eigentlichen Spiel könnt ihr nicht so umherspazieren wie in einem normalen Ego-Shooter. Ihr seht jeden Raum immer aus nur einer Perspektive. Eure Hauptfigur seht ihr also immer aus der Third-Person-Perspektive. Ihr spielt das ganze Spiel nur mit der Maus. Wenn ihr einen Raum an einer bestimmten Stelle verlassen könnt, verändert sich euer Mauspfeil, und ihr müsst nur noch klicken, um den Raum zu verlassen. Mit der Maus könnt ihr außerdem noch überall im Raum nach Objekten zum Ansehen, Drücken oder Aufnehmen suchen. Aufgenommene Gegenstände könnt ihr in einem Inventar ansehen und auswählen. Klickt ihr an eine bestimmte Stelle in einem Raum, geht eure Figur dorthin, wo ihr hingeklickt habt. Links oben im Bildschirm ist eine Taskleiste. Hier könnt ihr die verschiedenen Eigenschaften wie das Ansehen oder Aufnehmen von Gegenständen direkt auswählen.

Die Grafik und der Sound
Bei der Grafik wurde sehr genau auf die einzelnen Details geachtet. Ihr könnt alle Bilder beziehungsweise Poster genauer ansehen. Die Bücher und Zeitschriften können alle umgeblättert werden. Die Bilder sind kreativ gemacht und geben kleine Hinweise auf die Lösung des Rätsel und auf den Grund des Aufenthaltes in diesem Krankenhaus. Durch flackernde Lampen, gut eingesetzten Nebel und Ähnliches kann einem schon mal beim Spielen ein Schauer über den Rücken laufen.
Allerdings ist das Wechseln der Räume mit der Zeit sehr nervenaufreibend, da dieser Wechsel doch einige Sekunden dauert. Wenn ihr nun dauernd zwischen ein paar Räumen hin- und herlaufen müsst, kann einem das doch arg auf die Nerven gehen.
Der Sound ist gut gemacht. Er ist meistens passend zu den entsprechenden Szenen und trägt maßgeblich dazu bei, die richtige Horroratmosphäre zu schaffen. Die gewählten Melodien geben dem Spieler das Gefühl, als würde jede Sekunde ein grausames Monster aus einer dunklen Ecke herausspringen und den Hauptcharakter zerfleischen.

Schlecht, weil nicht typisch?
Midnight Nowhere ist mit keinem Spiel der letzten Jahre zu vergleichen. Zwar wäre es sicherlich viel interessanter, wenn das Spiel wie ein Ego- oder Third-Person-Shooter aufgebaut wäre und ihr somit die Perspektive nach eurem Wunsch verstellen könntet, oder wenn es Gegner enthalten würde, die bekämpft werden müssten. Schade ist es auch, dass sämtliche Bücher, Briefe und Poster alle in russischer Sprache geschrieben sind. Zwar werden die wichtigsten Dokumente übersetzt, jedoch gehen dem Spieler dadurch sicher interessante Informationen verloren. Außerdem verschwindet der Untertitel oft zu schnell, um die versteckten Hinweise darin zu erkennen. Das hat zur Folge, dass ihr dieselbe Stelle mehrmals anklicken und immer den gleichen Spruch der namenlosen Hauptfigur anhören müsst, bis ihr alles verstanden habt.
Trotzdem ist das Spiel nicht schlecht. Eigentlich ist in Midnight Nowhere das enthalten, was in vielen Spielen zur Zeit fehlt. Es gibt logische Zusammenhänge bei den Rätseln. Außerdem wird die Langzeitmotivation dadurch stark erhöht, dass man eigentlich gar nichts über den Spielcharakter und den Hintergrund der Geschichte weiß. Gut gelungen ist außerdem, dass nicht alle Gebrauchsgegenstände von Anfang an zusammenpassen. Ihr müsst zum Beispiel ein Elektrokabel, welches ihr von der Wand geschnitten habt, erst bearbeiten, damit es auch in die entsprechende Buchse passt.

Fazit
Midnight Nowhere ist ein interessantes Action-Adventure für Erwachsene, das nicht durch Kampfszenen, sondern durch knifflige Rätsel und einfallsreiche Lösungen auf sich aufmerksam macht. Horror-Fans werden über kleinere Mängel bestimmt hinwegsehen können, und für die vielen Denker unter uns ist das Spiel sicherlich eine Herausforderung. Wer hingegen auf simple Baller-Action steht, wird mit Midnight Nowhere nicht glücklich werden. Das Spiel beruht zwar auf einer guten Idee, hätte jedoch besser umgesetzt werden können. Wäre das Spiel zum Beispiel ein Third-Person-Shooter wie das bekannte Tomb Raider, und würde es Gegner enthalten, könnte es einigen aktuellen Spielen Konkurrenz machen. So jedoch ist es nur ein durchschnittliches Denkspiel, das zu allem Überfluss auch noch an manchen Stellen für Normalsterbliche etwas zu anspruchsvoll ist.


Christoph Rathgeb - 18.03.2003



Gesamtübersicht: Midnight Nowhere

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
80%
Sound:
58%
Grafik:
59%
Singleplayer:
64%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Pentium II 400 MHz, 64MB RAM
System:

Englisch
Sprache:

Horror-Adventure
Genre: