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Dark Angel (XBOX)


Bevor wir uns in einigen Wochen in die Matrix wagen, erwartet uns heute "James Cameron's Dark Angel" - ebenfalls eine Film- bzw. TV-Lizenz. Armin Sengbusch, passionierter XBOXer, beschäftigte sich kurz vor Ostern mit dem Spiel...

Na, was fliegt mir denn da in die Xbox? Ein dunkler Engel – oder meinetwegen auch "Dark Angel". Das Spiel zur gleichnamigen Serie, die mich nicht begeistern konnte. Also starte ich voller Hoffnung die Xbox und hoffe darauf, dass den Jungs von Radical Games die Umsetzung des Spiels gelungen ist. Dabei gebe ich zu, mit viel Skepsis an den Test zu gehen: Ich kann mich an kein Spiel erinnern, bei dem eine teure Lizenz uns Zocker am Controller glücklich gemacht hätte. Gut, lasst euch überraschen, ob es bei "Dark Angel" anders aussieht.

Der Soldat der Zukunft
Wer die Serie, die übrigens aus Kostengründen nicht weiter produziert werden soll, kennt, weiß auch, was im Spiel abläuft. Das Mädchen "Max", das Ergebnis eines militärischen Gen-Versuchs, entkommt aus dem Labor und schlägt sich in der futuristischen Welt im Jahr 2019 durch das schwierige Leben. Mittlerweile erwachsen, ist Max auf der Suche nach sich selbst, nach ihrer Herkunft und ihrer Aufgabe in der Gesellschaft. Tatsächlich ist Max aufgrund ihres veränderten Gen-Pools zu einer "Super-Soldatin" mutiert, die es mühelos mit mehreren Gegner gleichzeitig aufnehmen kann, auf Häuserdächer springt und mehr sieht und hört als andere. Was sich vielleicht noch interessant anhört, ist spätestens nach der ersten Mission langweilig. Eine Geschichte erzählt das Spiel nicht – und wenn doch, dann ist sie mir entgangen. Neues über die Figur erfahrt ihr nicht, es geht nur darum, sich durch die Levels zu prügeln und die Gegner möglichst schnell auf den Boden zu schicken. Das Prinzip ist demnach nicht neu und somit kein Kaufgrund.

Die Suche nach sich selbst
Während Max auf der Suche nach sich selbst ist, war ich beim Spielen immer wieder auf der Suche nach der Figur Max: Die Kameraführung ist schlichtweg eine Katastrophe und schenkte mir problemlos das Gefühl der Übelkeit. Jeder kennt das: Da gibt es eine Stelle, die juckt, an der man sich aber nicht kratzen kann – und so ist die Perspektive des Spielers, bei der man gern einen Blick nach oben werfen möchte, dies aber nicht geht. Da bekomme ich noch jetzt
Kopfschmerzen, wenn ich an die schnell hüpfenden Blickwinkel denke, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Programmierer darauf stolz sind. Die Grafik des Spiels wird euch nicht aus dem Dunkeln hervorlocken, dafür ist das Ganze zu lieblos gestaltet. Zudem gibt es genug logische Fehler in der Grafik, um ein Buch zu füllen: Wenn Max auf Häuser springen kann, warum dann nicht auf ein stehendes Auto? Warum kann ich diese Tonnen anzünden und explodieren lassen, die anderen aber nicht? Türen sind grundsätzlich verschlossen, und Kisten oder Kartons kann ich zwar zerstören, aber welchen Sinn macht das? Und wenn ihr auf dem Dach steht, versucht einmal herunter zu springen: Statt eines "Fluges" befindet sich die Figur urplötzlich auf dem Boden. Wenn ich die Grafik als "düster und bedrohlich" bezeichne, dann nur, weil es mir Angst macht, dass uns Spielern so etwas auf der Xbox zugemutet wird. Auch das Zusatzmaterial, das viele Fotos von "Max" aus der Serie beinhaltet, wird nicht einmal Fans zu Jubelstürmen verleiten.

Das neue Wut-System
Im Pressetext wird das "innovative Kampfsystem" gepriesen, mit "einzigartigen Ausweichbewegungen" und das vollkommen neue "Wut-System". Das klingt doch schon mal toll, leider haben die Jungs von Radical auch hier wieder mächtig geschlampt, oder der Pressetext wurde ohne das Wissen der Programmierer verfasst. Im Vergleich zu "Dead or Alive" konnte ich keine unglaublich innovativen Bewegungen bei Max finden, was vielleicht auch an der Kameraperspektive lag, die wenig erkennen ließ. Ein paar Tritte, ein paar Schläge, ein paar Sprünge, und das war es dann auch schon. Kommen wir also zum Wut-System: Je länger Max kämpft, desto höher steigt der Wert "Wut", und ist der rote Balken voll, schlägt Max um sich und legt die Gegner der Reihe nach aufs Kreuz. Immerhin klappt das recht gut, wenn es auch auf Dauer recht eintönig ist. So wie das ganze Spiel: Gegner verprügeln, weiterlaufen, Gegner verprügeln, weiterlaufen. Spannende, knifflige Rätsel sucht ihr vergeblich, und ich musste mich wirklich quälen, um das Spiel länger als eine Stunde in der Xbox zu lassen. Eintönigkeit, wohin das Auge schweift, und die Motivation ist schneller im Keller, als man einen dunklen Engel begraben kann.

Akustisches Niemandsland
Was Geräusche anbelangt, kann "Dark Angel" ebenfalls nicht punkten. Die Sprüche, die Max nach einem erfolgreich absolvierten Kampf ausgibt, sind ebenso unverhofft wie überflüssig. Die Geräusche während der Missionen haben bei mir keinen "düsteren, bedrohlichen" Eindruck hinterlassen, sondern mich eher gelangweilt. Musikalisch habe ich nichts vernommen, was die Kategorie "Ohrwurm" verdient hätte. Nein, auch in akustischer Hinsicht tappt Dark Angel im Dunkeln.

Fazit:
Ich empfehle dieses Spiel keinem, nicht einmal den Fans der Serie – denn gerade die werden von dem Machwerk enttäuscht sein. Ich kann wieder einmal nicht verstehen, warum man uns Spielern so einen Mist verkaufen will, und frage mich, ob die Programmierer nach getaner Arbeit jubelnd eine Abschlussparty feiern oder betreten nach Hause fahren. Spart das Geld, oder gebt es für ein gutes Spiel aus.


Armin Sengbusch - 20.04.2003



Gesamtübersicht: Dark Angel (XBOX)

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
20%
Sound:
45%
Grafik:
45%
Singleplayer:
37%
Informationen zum Spiel:

Radical Games
Hersteller:

Publisher:

Deutsch
Sprache:

Prügel-Action
Genre: