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Hearts of Iron


Gestern ein Tipp für's Kino, heute einer für's Leben: Niemals ohne Flickzeug (über längere Distanz) Fahrradfahren. Eure Füße werden es euch danken!
Unser Christoph Rathgeb, der lieber Panzer als Fahrrad fährt, hat sich vor kurzem mit dem Strategiespiel Hearts of Iron beschäftigt...

Eines wie keines
Hearts of Iron ist in diesem Sinne kein normaler Vertreter seines Genres wie die bekannten Empire Earth, Age of Empires oder Command & Conquer: Generals. Das Spiel ist am besten mit dem Brettspiel Risiko zu vergleichen. Es ähnelt einer Strategiekarte, wie sie Generäle in Kriegszeiten benutzen, um ihre Truppen zu koordinieren.
Eure Aufgabe besteht darin, ein Land während der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu regieren und zu seinem jeweiligen Ziel zu leiten. Im Spiel sind die drei größten politischen Ideale dieser Zeit, Faschismus, Kommunismus und Demokratie, berücksichtig. Allerdings geht es auf keinen Fall um die verfolgten politischen Interessen einzelner Politiker zu dieser Zeit, wie zum Beispiel die Judenverfolgung Hitlers et cetera. Darum gibt es bei Hearts of Iron auch eigentlich keine gute und keine schlechte Seite. Egal, welches Land ihr als Basis eures Handelns aussucht: Immer gibt es mehrere Möglichkeiten, um zum Erfolg zu kommen. Ihr könnt Kriege, aber auch diplomatische Verhandlungen führen. Außerdem könnt ihr auch versuchen, andere Länder von eurem politischen Ideal zu überzeugen und sie dazu zu überreden, euch zu unterstützen.
Hearts of Iron ist sehr taktisch angelegt, und deswegen sieht der Spieler auch keine Kämpfe zwischen den einzelnen Einheiten wie in Empire Earth. Aber natürlich müsst ihr wie in jedem anderen Strategiespiel eine funktionierende Industrie aufbauen und unterhalten. Ihr könnt Rohstoffe, die in eurem Land vorkommen, abbauen, und mit diesen auf dem Weltmarkt Handel treiben. Es ist auch möglich, Rohstoffe in Kolonien abzubauen und per Schiff in euer Land zu transportieren. Diese Schifftransporte sind allerdings sehr einfache Angriffsziele für den Feind.

Das Gameplay
Wenn ihr Hearts of Iron gestartet habt, öffnet sich das Hauptmenü. Hier habt ihr die Wahl zwischen dem Tutorial, dem Einzelspieler-Modus, dem Mehrspieler-Modus und den Credits.
Das Tutorial ist in sechs Teile unterteilt. Da die Steuerung des Spiels doch sehr komplex ist, ist es sinnvoll und auch notwendig, das Tutorial durchzuspielen. Es ist sehr detailreich und erklärt von Wirtschaft bis Krieg genauestens sämtliche Bedienungsmöglichkeiten.
Im Einzelspieler-Modus müsst ihr euch dann für eine Zeitperiode entscheiden. Es gibt drei verschiedene Zeitperioden, zwischen denen ausgewählt werden kann. Die erste geht von 1936-1948, die zweite von 1939-1948 und die dritte von 1941-1948. Habt ihr euch für eine dieser drei entschieden, folgt die Auswahl des Landes. Es gibt immer alle Länder, mit ihren verschiedenen politischen Idealen, zwischen denen ausgewählt werden kann. Habt ihr diese Wahl hinter euch, fängt das Spiel sofort an. Beim Spielen seht ihr nur eine Weltkarte. Diese ist in einzelne Länder und Regionen eingeteilt. Es gibt verschiedene militärische Einheiten, wie zum Beispiel Panzerdivisionen, Schiffsflotten, oder Flugzeugstaffeln. Die einzelnen Einheiten können von Region zu Region verlegt werden. Allerdings braucht die Verlegung von Truppen je nach Art der Einheit unterschiedlich viel Zeit. Da Angriffe fast wie Truppenverlegungen funktionieren, ist es wichtig, den Zeitaspekt bei Angriffen zu beachten. Logischerweise brauchen Panzer länger, um in die nächste Region zu kommen, als Flugzeuge.
Der Mehrspieler-Modus bietet die normalen Möglichkeiten. Man kann entweder ein LAN- oder ein Internetspiel spielen. Der Mehrspieler-Modus bietet auch keine großen Änderungen gegenüber dem Einzelspieler-Modus. Allerdings ist es immer lustiger, gegen lebende Gegner zu spielen, als gegen einen Computer.

Die Grafik und der Sound
Die Grafik von Hearts of Iron ist sicherlich nichts besonderes, da das ganze Spiel nur auf einer simplen Weltkarte stattfindet. Ihr habt die Möglichkeit, zwischen vier dieser Weltkarten hin- und herzuschalten. Jede dieser Karten zeigt einen anderen Aspekt der Welt, wie zum Beispiel Rohstoffvorkommen oder politische Ideale. Leider machen die verschiedenen Karten die Grafik auch nicht viel abwechslungsreicher geschweige denn besser. Hearts of Iron ist zwar das erste Strategiespiel, das auf der ganzen Welt spielt, und dies in realistischen Maßstäben, allerdings geht dies zu sehr auf Kosten der Grafik.
Der Sound des Spiels ist ebenfalls nicht sehr kreativ. Zwar sind passende, klassische Melodien als Hintergrundmusik zu hören, doch da sich diese ob der geringen Auswahl oftmals wiederholen, ergreift einen bald ein schweres Gefühl der Langeweile, was die musikalische Untermalung angeht. Besondere Soundeffekte sind so gut wie gar nicht vorhanden.

Vom Guten und vom Schlechten
Ein positiver Punkt des Spiels ist die Verarbeitung der Diplomatie. In vielen anderen Strategiespielen sind die diplomatischen Möglichkeiten sehr begrenzt oder sehr kompliziert zu handhaben. Ganz anders in diesem Spiel. Zwar können natürlich nicht alle Konflikte friedlich gelöst werden, doch sind die die Möglichkeiten, die Hearts of Iron in diesem Aspekt bietet, zahlreicher als normalerweise. Die Einbindung des Wetters in das Spiel ist ebenfalls eine gute Idee. Bei schlechtem Wetter brauchen die Truppen nämlich länger von einem Punkt zum anderen als bei gutem. Lustig ist es auch, dass man sämtliche Politiker seiner Regierung entlassen und ersetzen kann. Es birgt nämlich eine gewisse Komik, wenn man Hitler ersetzt und dann den zweiten Weltkrieg spielt.
Negativ ist, dass das Bewegen der Einheiten und das Angreifen bei normaler Spielzeit sehr lange dauert. Stellt man die Spielzeit allerdings schneller, kann es leicht passieren, dass man die Übersicht über das Spiel verliert. Da das Spiel die ganze Welt zeigt und alle Länder dieser Welt ihrem Ziel entgegenstreben, bekommt der Spieler von jedem Ereignis, das stattfindet, eine Mitteilung. Öffnen sich nun acht Mitteilungsfenster auf einmal, so ist das sehr nervig. Außerdem wird das Spiel wegen der sehr simplen Grafik schnell langweilig. Der Sound ist ebenfalls nicht viel besser. Und das ist noch nicht alles. Zwar gibt es auf dem Papier unterschiedliche Arten von Panzern und anderem Kriegsgerät, nur haben sie alle ein gleiches Erscheinungsbild auf der Weltkarte. Es gibt lediglich alte, originale schwarz-weiß-Bilder, die diese zeigen.

Fazit
Hearts of Iron ist ein Strategiespiel der ganz besonderen Art. Es ist die vielleicht die realistischste Strategie-Simulation, die es zur Zeit gibt. Allerdings sind Grafik und Sound schlechter als der Durchschnitt. Die Grafik hätte bestimmt ohne einen Verlust an Realismus besser gemacht werden können. Es ist einfach öde, wenn man einen Kampf angezettelt hat, und nur zwei Männchen sieht, die sich gegenüberstehen. Der Mehrspieler-Modus ist leider auch nicht sonderlich beeindruckend, da durch die langsame Spielweise kein richtig packender Kampf entsteht. Hearts of Iron ist also eine Abwechslung zu normalen Strategiespielen, die durch Verbesserungen zu einer ernsthaften Alternative werden könnte.


Christoph Rathgeb - 22.04.2003



Gesamtübersicht: Hearts of Iron

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
68%
Sound:
55%
Grafik:
53%
Singleplayer:
63%
Multiplayer:
66%
Informationen zum Spiel:

Publisher:

Deutsch
Sprache:

Strategie
Genre: