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Vietcong


Da die Artikelveröffentlichung am Kino-Dienstag immer etwas schwierig ist, wird unser Dienstags-Review in dieser Woche etwas verspätet veröffentlicht.
Unser Peter Rennert, GI der ersten Stunde, drehte das Rad der Zeit ein Stück zurück und versetzte sich in die Gestalt eines amerikanischen Soldaten, der im Vietnamkrieg gegen die Vietcong kämpft...

Vietnam im 20. Jahrhundert: Nachdem es im Zweiten Weltkrieg von den Japanern erobert worden war, versuchen die Kolonialmächte, dieses Land wieder für sich zu gewinnen. Doch wie auch in anderen indo-chinesischen Staaten leistet das Volk großen Wiederstand. Frankreich gewährt Vietnam die Unabhängigkeit, stationiert aber Truppen im Land. Nachdem sich die Rebellen gegen diese Art der Besatzung wehrten, kommt es zum ersten Indochina-Krieg, den die Franzosen verlieren und sich so aus Vietnam zurückziehen mussten. In einer Konferenz wird Indochina aufgelöst und Vietnam die völlige Souveränität zugesprochen. Vietnam wird aber vorläufig in den kommunistischen Norden und den republikanischen Süden geteilt. Im Norden wird eine Untergrundarmee, der 'Vietcong', unterstützt mit dem Ziel, Südvietnam von den US-Imperialisten zu befreien, denn während der Norden von der UdSSR unterstützt wird, bekommt der Süden Hilfe von den USA, um einen demokratischen Staat aufzubauen. Die Vietcong verüben eine Anzahl von Anschlägen, und die südvietnamesische Regierung beginnt die Vietcong zu bekämpfen. Nach weiteren Anschlägen wird die Regierung stark unter Druck gesetzt, so dass die USA den Vietnam mit Militärberatern unterstützen. Der Notstand wird ausgerufen und nach Protesten kommt es am 1.11.1963 zu einem Militärputsch, in dem der südvietnamesische Präsident getötet wird. 1964 greifen Nordvietnamesen US-Zerstörer an, und damit eskaliert der Konflikt. Als Vergeltung beginnen die USA mit Luftschlägen und bilden verstärkt Südvietnamesen militärisch aus, Soldaten werden stationiert und Bodenschläge gegen die Nordvietnamesen beginnen.

Uuuuund Actioooooooooon!!
Nachdem Hawkins das Wirtschaftsstudium zu langweilig wurde, beschloss er, zur Armee zu gehen. Nach einem raschen Aufstieg wird er zu den Special Forces versetzt. Er wurde einmal Vietnam eingesetzt, aber danach musste er wieder zurück nach Okinawa und die Ranger-Schule besuchen. Auf eigenen Wunsch wurde er aber nach einem Jahr wieder zurück nach Vietnam versetzt. Er wird als Ersatz eines gefallenen Geheimdienst-Sergeants eingesetzt, im Lager Nui Pek, mitten im Dschungel von Vietnam. Auf dem Flug zum Lager erfährt er, dass der Sergeant durch einen Überraschungsangriff der Vietcong getötet wurde. Im Lager angekommen, wird er freundlich begrüßt und bekommt die Einladung, bei einem humanitären Einsatz in einem Vietnamdorf mitzumachen. Dort soll ein Arzt nur die Kranken behandeln. Danach, so freuen sich die Soldaten, würden sie vom Häuptling zum Reiswein eingeladen, ein guter Anlass also, sich die Gegend einmal anzuschauen und die einheimischen Gehirnzellenkiller auszuprobieren. Im Dorf angekommen, sprechen wir mit dem Häuptling beziehungsweise versuchen es, denn Schüsse hallen durch den Dschungel. Der Häuptling geht getroffen zu Boden, und die drei Soldaten suchen Deckung. Nun ist der Spaß verflogen, und viele Befehle folgen. Es wird Feuerschutz gegeben und zusammen mit dem Arzt folge ich (Hawkins) den Todesschützen. Sie sind verschwunden, und ich folge ihnen trotz Warnungen eiter. Sie warten in einem Hinterhalt auf mich. Gott sei Dank, dass mir der Arzt gefolgt ist, er gibt mir den nötigen Feuerschutz, und wir erledigen die Scharfschützen. Ich habe meine Lektion gelernt: Sie lauern immer und überall.

Gameplay
Vietcong ist kein Spiel, in dem man einfach mit dem MG im Anschlag in Gegnermassen stürmt und sie alle plättet. Vietcong ist ein Spiel, in dem man geduckt durch die Maps schleicht und man planen muss, was man tut. Deckung ist alles. Jeder Stauch und jeder Stein will genutzt werden. Nicht nur im Schusswechsel, denn da taugen Sträucher eh nicht viel, sondern auch zum Anschleichen an den Gegner. Denn in Vietcong wurde bei dem Computergegnern nicht darauf gebaut, dass sie einen schon von weitem sehen und schon auf die US-Soldaten zielen, bevor sie überhaupt hinter dem Berg auftauchen, sondern die Vietcong reagieren nur, dann wenn es auch was zum reagieren gibt. Robbt man beispielsweise auf eine Gegnergruppe von drei Mann zu und nutzt die Deckung gut, schießt bestimmt keiner auf einen. Sobald aber der erste Schuss abgegeben wurde, treten sie die Flucht an und suchen Deckung in Kuhlen, hinter Steinen und Büschen. Das heißt also: Der erste Schuss sollte sitzen, dann hat man ein Problem weniger. Außerdem sollte die Deckung nicht gerade ein Busch sein, dieser gibt zwar Sichtschutz, aber nachdem man geschossen hat, wissen die Vietcong natürlich, wo man sich versteckt hat, und durch einen Busch pfeifen einem die Kugeln nur so um die Ohren, und wenn die Kugel mal zwischen die Ohren kommt, erlebt man die etwas andere Art vom einheimischen 'Gehirnzellenkiller'. Also war es gut, dass ich mir einen schönen Baumstamm gesucht habe. Ein paar Schüsse, und der Vietcong, der den Fehler machte, sich hinter einem Busch zu verstecken, bleibt reglos liegen. Nun bleibt nur noch einer übrig. Er liegt hinter einem Stein und ich drücke die Maus-2-Taste, mein Charakter hebt den Kopf aus der Deckung und zielt über Kimme und Korn ein paar Schüsse. Ich lasse die
Maustaste los, und der Baumstamm gibt mir wieder Geborgenheit. Nach ein Paar erneuten Salven wird mir klar, dass ich so nie an ihn herankomme. Also greife ich zur Granaten-Headshot-Methode. Granate entsichern, werfen und siehe da, schon sieht man einen Vietcong Hals über Kopf flüchten. Nun erledigt das Gewehrfeuer den Rest. Alternativ hätte man auch gleich am Anfang die Granate werfen können, aber da die Vietcong sehr ängstlich auf Granaten reagieren, benötigt es etwas Übung, dass die Granate explodiert, bevor die Vietcong hinforteilen können. Wenn es mal ganz hart kommt, dann kann man über den Funker und die Landkarte einen Luftangriff ordern, um eventuell einige Gegner aus dem Weg zu räumen. Auch dem Arzt kann man sagen er möge einen doch heilen und, und, und.... Schlussendlich ist noch zu sagen, dass man im Singleplayer-Modus vier Schwierigkeiten einstellen kann: Leicht, Normal, Schwer und Vietnam. Bei leicht treffen die Gegner nicht so genau, sie haben weniger Lebenspunkte und man kann öfter zwischenspeichern, zwischenspeichern kann zwischen den Missionspunken immer nur ein paar Mal. Bei normal ist, wie es schon heißt, alles normal. Bei schwer ist es nun etwas schwerer. Besonderes interessant ist allerdings der Vietnam-Schwierigkeitsgrad. Hier kann man gar nicht zwischen den Missionen speichern, man ist also auf die Autospeicherplätze angewiesen, und die Gegner schießen mit einer netten Präzision.

Grafik und Sound
Die Grafik ist wirklich atemberaubend. Die Pflanzen sehen sehr realistisch aus, man kann den Fluss fließen sehen und die Stein- und Grastexturen wirken auch sehr authentisch. Alles in allem wurde eine sehr realistische Atmosphäre geschaffen. In den Missionen kommt es auch öfters vor, dass
mal ein paar Vögel aufgeregt wegflattern und wie wild herumkreischen, und auch wenn man keine Vögel sieht, hört man oft ihre Laute. Sehr schön finde ich auch, dass die Bäume sich bei einigen Maps sogar im Wind bewegen und die Blätter rascheln. Zu dem Intro und den missionserklärenden Zwischensequenzen ist zu sagen, dass sie in der Spiel-Engine 'gedreht' wurden, so dass der Übergang zur eigentlichen Mission sehr fließend ist. Es ist sogar so, dass wenn man mit einem Helikopter abgesetzt wird, man noch sieht, wie das Gras unter dem Heli plattgeweht wird, und natürlich sieht man auch den Heli wieder wegfliegen. Leider wurden die Sequenzen nicht nochmal in deutsch vertont, sondern man hört die Originaldia- und monologe, natürlich gibt es dazu die deutschen Untertitel, die aber wirklich passend übersetzt wurden. Schade ist aber, dass die Untertitel-Texte ab und an zu lang geraten sind, das heißt, dass man vor allem in dem Tutorial und einer Auflösung von 800x600 die letzte Zeile nicht lesen kann. A propos Tutorial: Es wird einem dort wirklich nett gesagt, was man zu tun und auch was man zu lassen hat, ganz im US-Drill-Stil. Da gibt es ab und zu auch sehr witzige Passagen.
Da die Entwickler sehr gut recherchiert haben, sind auch einige Originalgebäude aus Vietnam in die Karten eingearbeitet. Es handelt sich hier zumeist um die Holzhütten der einheimischen Reisbauern, deren Felder selbstverständlicherweise auch zu bewundern sind. Außerdem ist noch zu sagen, dass man mit Granaten Holzkisten und eben auch diese Holzhütten anbrennen kann. Wenn sie lange genug brennen, sind sie danach abgebrannt, das heißt, es stehen dann noch ein paar angekokelte Holzstangen in der Erde umher. Sehr gut ist auch, dass die Brände sehr schnell wieder ausgehen, wenn es regnet.

Multiplayer
Laut Pterodon wurde ein spezielles Augenmerk auf den Multiplayer gelegt, und man muss sagen: Das kann man wirklich spüren. Es gibt sechs Spielmodi für den Muliplayer. Einmal ATG, hier kämpft ein Team gegen ein anderes. Ein Team hat eine Mission, die es erfüllen muss, und die anderen müssen verhindern, dass dieses Ziel erreicht wird. Alternativ kann man natürlich auch alle Gegner töten, um zu gewinnen. Dann gibt es den wirklich netten Coop-Mode: Hier muss man zusammen eine Missionskarte spielen. Wie im Singleplayer können höchstens sechs Leute zusammen spielen. Dann gibt es noch das allseits beliebte Capture the Flag. Wie in jedem CTF müssen beide Teams versuchen, die Flagge der Gegner in ihr Lager zu bringen und nebenbei auch verhindern, dass der Gegner an die eigene Flagge kommt. Des Weiteren gibt es Deathmatch und Team Deathmatch. Bei beiden sind auf der Map alle möglichen Waffen verteilt. Während man beim Deathmatch gegen alle kämpfen muss, metzeln sich beim Team Deathmatch zwei Teams gegeneinander. Außerdem gibt es noch den Modus RW - Real War. Hier sind auf der Map mehrere Flaggen verteilt. Beide Teams versuchen, alle diese Flaggen einzunehmen und zu beschützen - ein wirklich hitziges Geschehen. Im Multiplayer-Modus ist das taktische Denken mehr gefragt als im Singleplayer, da man hier noch mehr Freiheiten hat. Unterstützt wird die Taktik vom eingebauten Speechchat-Programm. Hier kann man sich Spielintern über das Mikrofon unterhalten. Man ist also weder auf externe Speechchatprogramme angewiesen noch muss man das Chatmenü benutzen, womit man mit festgelegten Komandos den anderen die eigene Taktik auch ohne Mikro vermitteln kann.

Fazit
Fans von Taktikshootern werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Realistische Atmosphäre und ultragenialer Sound und tolle Effekte machen dieses Spiel von Anfang an liebenswert und erhalten wird der Spielspaß vom wirklich sehr gelungenen Multiplayer-Modus.


Peter Rennert - 11.05.2003



Gesamtübersicht: Vietcong

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
88%
Sound:
95%
Grafik:
90%
Singleplayer:
91%
Multiplayer:
90%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 500MHz, 256 MB RAM, 1.8 GB HDD, 16 MB Grafik
System:

ca. 1,8 GB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Ego-Shooter
Genre: