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Knight Shift


Endlich mal wieder ein Preview: Knight Shift erscheint demnächst und unser Lektor Lennart Griese machte sich schon einmal daran, die englische Previewversion des Spiels zu betrachten. Ob ihr euch auf das Spiel freuen könnt oder es lieber meiden solltet, erfahrt ihr in seinem Artikelchen:

Mit dem mittelmäßigen Titel "Expendable" begann vor ziemlich genau vier Jahren der Kampf oder auch Krampf um die atemberaubendste Darstellung von Wasseroberflächen in PC-Spielen, war man zuvor noch von den Pixelklötzen aus "Tomb Raider" begeistert. Seitdem ist viel passiert. Spiele wie "Outcast" oder "Morrowind" kamen und trieben dies zu einem Zustand, den man vor einigen Jahren noch als "fotorealistisch" bezeichnet hätte. Die Jungs von Reality Pump, die auch schon solche Wahnsinnsspiele wie "EARTH 2150", "Frontline Attack" oder "Heli Heroes" verzapft haben, sagten sich jetzt wahrscheinlich: "Wir sind kreativ! Wir können gute Grafik bauen! Also, warum sollte uns nicht das perfekte Spiel gelingen?" Im Gegensatz zu ihren früheren Arbeiten, den meisten wird EARTH 2150 geläufig sein, welches ob seiner tollen Verkaufszahlen schon fast jedem PC-Magazin als Vollversion beilag, haben sie sich nun an ein ganz neues Thema herangewagt: das Rollenspiel. Jedoch verhält es sich so, dass auf dem Spielemarkt weder ein Mangel an Rollenspielen noch an Strategiespielen herrscht, und dies mag die Menschen von Reality Pump veranlasst haben, es doch einmal mit einer Mischung aus beiden Kategorien zu versuchen. Dazu haben sie dem Spiel "Knight Shift" eine nach eigenen Angaben so tolle Grafikengine verpasst, wie man sie zuvor höchstens mal in Benchmarks und Demos gesehen hat. Wir werden ja sehen, ob das stimmt!

RTS+RPG+Geplänkel+...
Man kann "Knight Shift" auf viererlei Weisen spielen: Entweder entscheidet man sich für die Kampagne, die eine dermaßen einfältige Hintergrundgeschichte hat, dass ich mir fast zu schade bin, um euch von ihr zu berichten. Aber wir von www.spieleflut.de haben gegenüber unseren
Lesern ja eine Informationspflicht. Wie man im Intro sehen kann, wird der strahlende Held Prinz John von einem garstigen Magier mit einer verzauberten Bratpfanne außer Gefecht gesetzt. Nun kämpft der Prinz um sein Leben, und letztlich wird er freigelassen und muss sich nun wieder seines Reiches bemächtigen, um das er in der Zwischenzeit von bösen Invasoren gebracht wurde. Tja, so ist das nun einmal. Reality Pump wird in hundert Jahren keinen Preis für gute Geschichten erhalten. Jedenfalls spielt man in der Kampagne Prinz John, und es drängt sich einem der Gedanke auf, dass man sich hierbei stark an WarCraft III orientiert hat, obschon es eigene Ideen gibt, wie zum Beispiel Eskortier-Aufträge, die wirklich einmal friedlich verlaufen. Außerdem zählen auch Kühe und deren Milch zum Wirtschaftskreislauf, und man darf ihnen Befehlen, wo sie zu weiden haben. Der Rest verläuft nach altbekannten Mustern: Man zieht mit seinem Helden und dessen Waffenbrüdern in den Landen umher, um nicht allzu klugen Gegnern den Garaus zu machen.
Der Rollenspiel-Modus verläuft prinzipiell auch so, nur verwaltet man keine Basis und schlägt sich Diablo-typisch meist allein in allerlei unheimlichen Grüften durchs Leben. Allerdings ist die Charakterentwicklung hier etwas verkompliziert, weshalb wahrscheinlich besonders die alten Hasen unter den Spielern an dieser Variante ihre helle Freude haben werden. Doch da man in diesem Modus die Abenteuer auch mit menschlichen Spielern gemeinsam bestreiten kann, wird so auch für Neulinge ein weites Tor aufgestoßen, wenn sie sich beispielsweise einem Erfahrenen an die Fersen heften.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, sich im RTS-Modus Geplänkel mit dem Computer oder im Mehrspieler-Modus mit menschlichen Freunden (und Feinden) zu messen.

Bedienungstechnisches
Reality Pumps neues "heißes Eisen" spielt sich recht angenehm, allerdings nicht komfortabel. Es mag sein, dass dies daran liegt, dass uns für diese Vorschau nicht die endgültige Version von "Knight Shift" überreicht wurde, allerdings wäre der jetzige Zustand etwas dürftig. Zwar gehen die Marsch- und Angriffsbefehle leicht von der Hand, auch die Bildung von Gruppen ist kein Problem. Jedoch fehlt zum Beispiel ein Inventar, in welchem man sich die auswechselbaren Rüstungsgegenstände anschauen kann. Dafür entscheidet das Programm, ob man beispielsweise ein Schwert aufnehmen kann, indem es das bereits vorhandene mit dem daliegenden vergleicht. Ist das erstere besser als das letztere, so sind alle Versuche der Aufnahme zwecklos, das Programm lässt es nicht zu. Ich finde so etwas schade, und schon Michael Knight sagte über K.I.T.T.: "Ich hasse das, ich möchte gefälligst meine eigenen Entscheidungen treffen!"

Die Grafik. Viele meinen, es ginge nicht ohne, ohne sie sei ein Spiel nie vollkommen. Wer unsere Bildschirmfotos ansieht, dem wird dieses schon angedeutete Wasser auffallen, das wirklich hübsch ausschaut. Da gibt es sanfte Wellen, und auch die Umgebung spiegelt sich auf atemberaubende Weise in ihm. Und dann? Der Rest ist wesentlich unspektakulärer, obgleich man zugeben muss, dass die Programmierer durchweg gute Arbeit geleistet haben. Es ist halt ein bisschen so wie damals bei "EARTH 2150". Die Grafik bot zwar tolle Effekte, doch konnte sich niemand so sehr damit anfreunden, lag es an der etwas eckigen Grundsstruktur der Levels oder an den seelenlosen Figürchen. Da "Knight Shift" offensichtlich auf der gleichen Engine basiert, stellt sich auch hier dieses seltsame Gefühl ein, das besonders bei bewegten Spielszenen gut rüberkommt.

Ton
Die Musik ist oftmals passend, besonders in den Menüs erklingt ein Singsang, der einen wohl in mittelalterliche Zeiten versetzen soll und dies dann auch gründlich schafft. Im Spiel ist eine abgespeckte Version dieser Lieder zu vernehmen, und die Absenz der Stimmen lässt die Musik schnell aus dem Bewusstsein schwinden. Obwohl die Sprachausgabe bis zum Erscheinen noch überarbeitet werden soll, sprechen die Menschen ein feines altertümliches Englisch, das sich nett von dem PC-üblichen breiten Amerikanisch absetzt. Ansonsten wird das Übliche geboten.

Ein guter Rat...
"Knight Shift" wird seine Fans finden, nur werden es nicht viele sein. Auch wenn sich das Programmier-Team sichtlich angestrengt hat, wirkt das Spiel auf eine gewisse Weise seelenlos, und ich bin nicht optimistisch, dass sich das bis zum Erscheinungsdatum im Juni noch großartig ändert. Zu schlecht sind die Erfahrungen, die man mit den vorherigen Spielen von Reality Pump gemacht hat. Allerdings wird dem "Knight Shift" ein ordentlicher Editor beiliegen, der wenigstens sicherstellen sollte, dass die Fans auf lange Zeit mit Zusatzmissionen versorgt sind. Lediglich der Multiplayer-Modus ist wirklich interessant, da der Faktor Mensch halt fast in jedem Spiel für Laune sorgt.


Lennart Griese - 04.06.2003



Gesamtübersicht: Knight Shift

Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Minimum: 450 Mhz-Prozessor, 128 MB RAM, T&L-fähige 3D-Karte
System:

700-1500 MB
CD/HD:

Englisch
Sprache:

Echtzeitstrategie-Rollenspiel-Mix
Genre: