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Rise of Nations


Age of Mythology war in unseren Augen göttlich. Wie sich das ebenfalls aus dem Hause Microsofts stammende Rise of Nations schlägt, hat unser Christoph Rathgeb in den letzten Tagen erforscht. Was er dazu zu sagen hat? Lest selbst:


Die Welt unter einer Flagge
Rise of Nations ist ein Strategie-Spiel der ganz besonderen Art. Es lässt sich am besten mit einer Mischung aus dem bekannten Brettspiel Risiko und anderen Simulations-Spielen wie zum Beispiel Empire Earth, vergleichen. Euer Ziel ist es, die ganze Welt unter eure Herrschaft zu bringen. Dabei stehen euch natürlich wie bei vielen anderen Vertretern dieses Genres viele Möglichkeiten zur Verfügung. Das Ziel und die Aktionsmöglichkeiten mögen dem normalen Spieler zwar Recht ordinär und üblich erscheinen, die Umsetzung allerdings ist etwas neues und spannendes.
Das Spiel ist nach den üblichen Prinzipien des Strategie-Genres aufgebaut. Der Spieler muss versuchen, in seinem Land eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen. Um das zu erreichen, müsst ihr Rohstoffe wie Holz oder Erz finden und verwerten. Danach müsst ihr neue Städte gründen und entsprechende Handelsrouten einrichten. Außerdem ist es wichtig, so früh wie möglich die nächsten Zeitepochen zu erreichen. Natürlich ist nicht nur die Wirtschaft und die Entwicklung wichtig. Mindestens genau so wichtig wie eine funktionierende Wirtschaft ist ein gut organisiertes Heer. Militär ist unbedingt notwendig, um die Grenzen eures Reiches zu sichern und im Notfall eure Interessen mit Gewalt durchzusetzen.

Die Möglichkeiten
Rise of Nations bietet dem Spieler viele verschiedene Spielmöglichkeiten. Zunächst beinhaltet das Spiel ein breitgefächertes Tutorial, welches aus sechs Teilen besteht. Es bietet euch zwei verschiedene Varianten, das Spiel zu erlernen. Entweder lernt ihr alles nötige während eines normalen Spiels gegen Computergegner oder ihr lernt die Steuerung Schritt für Schritt. Die zweite Möglichkeit bietet sich sehr für Anfänger an, die zum ersten mal ein Spiel dieses Genres spielen, da die einzelnen Bedienungsschritte genauer erläutert werden. Sobald ihr euch dann mit Rise of Nations auskennt, gibt es wieder mehrere Möglichkeiten, fortzufahren. Der Spieler kann eine Kampagne oder einfach zum Spaß ein Arcade-Match spielen. Bei dieser Kampagne gibt es einen großen Unterschied zu den Kampagnen anderer Simulations-Spiele. Es gibt keinen vorgegebenen Spielverlauf, da es euer einziges Ziel ist, die ganze Welt zu erobern. Das bedeutet: Ihr müsst zuerst eines der achtzehn verfügbaren Völker wählen. Zu beachten ist dabei, dass jedes Volk bestimmte Stärken besitzt und besondere Einheiten hat, die andere Völker nicht haben. Dann erscheint auf dem Monitor eine übliche Weltkarte, in der das Heimatland eures Volkes eingezeichnet ist. Jetzt müsst ihr euch entscheiden, welche Länder ihr angreifen wollt. Sobald ihr euch für ein Angriffsziel entschieden habt, fängt das Spiel für euch in Echtzeit an, und der Kampf um das Gebiet beginnt. Sobald ihr ein Land eingenommen habt, erscheint wieder die Weltkarte, und ihr erhaltet eine Bonuskarte. Diese Bonuskarte verhilft euch bei Benutzung zu einem Vorteil gegenüber euren Feinden während des nächsten Echtzeit-Krieges. Diese Karten können nur ein Mal benutzt werden und verfallen dann. Sind mindestens zwei Länder unter eurer Kontrolle, könnt ihr eure Truppen zwischen beiden Ländern verschieben. Es steht euch also frei, welche Länder ihr zuerst angreift, welche Grenzen ihr verteidigt et cetera. Die anderen Völker der Welt sind ebenfalls nicht untätig und versuchen genauso, andere Länder zu erobern. Neben den Einzelspieler-Modi gibt es natürlich auch einen Mehrspieler-Modus. Dieser ist im Grunde genau wie in anderen Spielen und bietet bis zu acht Spielern die Möglichkeit, gegeneinander anzutreten. Selbstverständlich sind interessante Neuerungen enthalten, die den Mehrspieler-Modus zu etwas Besonderem machen. Es kann zum Beispiel ein Nicht-Angriffs-Zeitrahmen eingestellt werden. Mit diesem kann man die Zeit einstellen, nach der ein Gegner erstmals angreifen darf. In anderen Spielen, wie zum Beispiel WarCraft III, die eine solche Funktion nicht enthalten, greifen schon nach wenigen Minuten gegnerische Truppen an und schlagen das eigene Lager kurz und klein. Diese Funktion ist nicht nur für Anfänger sehr hilfreich. Außerdem gibt es noch verschiedene Editoren, um eigene Level und eigene Scripte zu erschaffen. Und das ist noch nicht alles. Es gibt sogar eine Möglichkeit eure Fähigkeiten zu testen. Dabei müsst ihr in verschiedenen Levels bestimmte Vorgaben erfüllen und zeitlich besser sein als andere Spieler. Es gibt Levels zu verschiedenen Aspekten wie beispielsweise Militär und Wirtschaft.

Die Welt im Blick
Die Grafik von Rise of Nations ist im Grunde sehr ähnlich wie in Strategie-Klassikern à la Empire Earth. Allerdings wurden neue grafische Möglichkeiten eingebaut, um das Spiel noch ansehnlicher zu machen. Die Gebäude sind sehr detailliert gestaltet und verändern sich mit jeder Zeitepoche. Die Landschaften und die Bevölkerungen sind ebenfalls abwechslungsreich und gut gelungen. Das einzige, das ein bisschen zu kurz kommt, ist die Anzahl von Details, damit die Welt lebendiger wird, wie zum Beispiel Tiere.
Der Sound von Rise of Nations bietet zwar nichts Besonderes, rundet das Spiel aber gut ab. Es sind die üblichen Melodien, die den Spieler zum Erobern der Welt animieren sollen.

Gut und Schlecht
In Rise of Nations wurden einige gute Ideen verarbeitet. Die Wirtschaft ist zum Beispiel besser gemacht als in anderen Spielen. Eigentlich ist es üblich, dass Gold beziehungsweise Geld aus Minen gefördert und dann geprägt werden muss. Ganz anders funktioniert es in diesem Spiel. Mit gewisser Entwicklung eures Volkes könnt ihr neue Städte in eurem Reich gründen. Zwischen diesen Städten könnt ihr Karawanen ziehen lassen. Durch den dadurch entstandenen Produktaustausch steigt die Zahl auf euerem „Konto“. Genau denselben Handel, den ihr unter euren Städten betreibt, könnt ihr mit anderen verbündeten Gegnerstädten auch betreiben. Die in Rise of Nations verarbeiteten diplomatischen Möglichkeiten sind zwar ziemlich simpel, aber ebenfalls sehr gut gelungen. Sie sind einfacher zu erlernen und zu bedienen als in entsprechenden anderen Spielen. Ein großer Unterschied zwischen diesem Spiel und beispielsweise Empire Earth ist, dass es ähnlich wie beim Kult-PC-Spiel Siedler II Landesgrenzen gibt. Der Spieler kann also nur innerhalb seiner Grenzen bauen. Um die Grenzen zu erweitern, muss eine Stadt in der Nähe der Linie erbaut werden. Außerdem gibt es viele verschiedene militärische Einheiten zu Land, zu Wasser
und in der Luft. Diese werden auch nicht schnell langweilig, da jedes Volk teilweise andere Einheiten besitzt. Hinzu kommt noch eine Besonderheit bei den Truppen: Es gibt Generäle, die ihren umliegenden Truppen besondere Fähigkeiten übertragen können. Zwar ist diese Idee nicht neu, allerdings hatten Generäle meistens nur wenige Fähigkeiten, wie zum Beispiel einen Angriffsschrei, der die Gegner einschüchtern sollte. In Rise of Nations können die Generäle mehrere Eigenschaften auf andere Truppen übertragen. Es ist möglich, dass sich die Einheiten schneller bewegen, sich verbarrikadieren oder einen Hinterhalt legen. Außerdem gibt es während der Echtzeit-Phasen ein Zeitlimit. Dieses Zeitlimit setzt den Spieler unter Druck, so dass er nicht erst ein riesiges Imperium aufbauen kann, um den Feind zu besiegen.
Leider gibt es auch einige negative Punkte, wenn auch wenige. Hat ein Volk nämlich einen bestimmten Entwicklungsstand erreicht und eine Werft gebaut, können normale Landtruppen über Wasser fahren. Wenn sie das Wasser berühren, verwandeln sie sich zwar in Boote. Trotzdem wäre es realistischer und spannender, wenn zum Überqueren des Wassers normale Transportboote nötig wären. Außerdem ist es unrealistisch, dass im Einzelspielermodus alle Länder zu Beginn jeder dritten Runde in eine neue Epoche voranschreiten. Durch diesen Umstand wird die gewonnene Überlegenheit gegenüber den Gegnern verringert.

Fazit
Rise of Nations ist ein sehr gutes Strategie-Spiel, das nicht nur die besten Elemente aus anderen Spielen dieses Genres beinhaltet. Es enthält auch neue, sinnvolle Ideen, die das Spiel sehr verbessern. Die Grafik ist ebenfalls sehr gut. Alles wirkt lebendig und aufwendig gemacht. Der Sound bietet dem Spieler zwar nichts Neues, ist aber trotzdem gut. Die Spielzeit von Rise of Nations ist durch den großen und abwechslungsreichen Einzelspieler-Modus, in dem die Welt erobert werden muss, sehr lang. Der Mehrspieler-Modus enthält ebenfalls einige Erneuerungen. Er ist sehr actionreich und erhöht die schon sehr lange Spielzeit um einiges.


Christoph Rathgeb - 09.06.2003



Gesamtübersicht: Rise of Nations

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
90%
Sound:
72%
Grafik:
88%
Singleplayer:
94%
Multiplayer:
93%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

Deutsch
Sprache:

Echtzeitstrategie
Genre: