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Combat Mission 2


Den Montag zelebrieren wir immer mit harten Sachen. So bietet sich auch am heutigen 7.10.2002 die Möglichkeit, mit harten Bandagen, mit dem zweiten Weltkrieg zu beginnen. Marc Augustin hat es dabei wieder ganz hart getroffen. Nicht die Kugel, sondern Combat Mission 2 haben wir ihm gegeben und zum Testen überlassen...

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Für Strategiespieler gab es oft eine Grundsatzentscheidung bei Spielen: Entweder rundenbasiert oder Echtzeitstrategie. Combat Mission 2 vermischt diese beiden Genres zu einem und lässt so realistische und historisch korrekte Schlachten auf dem heimischen PC ablaufen. Ob dieses Spielprinzip aber eine gelungene Innovation ist oder die Nachteile beider Varianten beinhaltet, wird Ihnen dieser Test zeigen.

Einsteigerfreundlich?
Wer den ersten Teil von Combat Mission nicht gespielt hat, wird sich anfangs schwer zurechtfinden. Nicht ohne Grund weisen die Entwickler im Handbuch darauf hin, lieber alles bisher Gewohnte zu vergessen und offen an das Spiel heranzugehen. Dies funktioniert auch. Vieles im Spiel erschließt sich nach kurzem Ausprobieren, aus wirklichen Fehlern lernt man sehr schnell. Wieso sich das Tutorial aber neben den vielen anderen Szenarien im Menü versteckt und so vom Spieler erst gesucht werden muss, bleibt wohl ein Geheimnis des Entwicklungsstudios Battlefront.

Nach der Wahl eines Szenarios oder dem Gestalten einer zufälligen Mission bekommt man ein kleines Briefing. Dieses berichtet über die Mission, die zur Verfügung stehenden Einheiten, den historischen Zusammenhang und den Gegner. Gleich danach startet man in der 3D-Grafik mit seinem rundenbasierten Zug. Man bewegt die Einheiten, sucht nach Deckungen und beobachtet den Gegner. Dies geschieht durch Hotkeys oder ein Menü, aus dem man die Order auswählt. Hat man alle Befehle erteilt, genügt ein Klick, um in die Echtzeitphase zu schalten. In dieser Zeitspanne kann man eine Minute lang den Einheiten zuschauen, wie sie die Befehle ausführen. Diese Echtzeitminute kann man jederzeit vor- und zurückspulen. Sehr praktisch ist dabei, dass man das Geschehen aus frei einstellbaren Perspektiven miterleben kann. So erlebt man die Gefechte hautnah mit. Wer mittendrin, statt nur dabei sein will kann so nah an das Schlachtfeld heranzoomen, dass man das Geschehen aus der Sicht eines Soldaten sieht.

Historisch Wertvoll
Das Spiel trägt den Untertitel „Barbarossa to Berlin“ und simuliert den Zweiten Weltkrieg an der sowjetischen Front, vom Beginn der deutschen Invasion 1941 bis zum Kriegsende im Mai 1945. Man führt dabei eine von sieben Nationen in die Schlacht. Insgesamt bietet das Spiel neben 19 Schlachten auch zehn Operationen, sogenannte kurze Kampagnen. Dort findet man zum Beispiel eine Operation namens Blitzkrieg, die einen plötzlichen Angriff auf die Sowjetunion simuliert. Während manche der Schlachten dabei ganz realistisch sind und auch geschichtlich korrekt, gibt es auch semi-historische Kämpfe, die sich nur an der Historie orientieren. Insgesamt bietet Combat Mission 2 in den zehn Operationen nochmals 60 Schlachten. Dazu werden wohl zahlreiche selbst konstruierte oder aus dem Internet geladene Gefechte in Zukunft kommen.

Do it yourself
Im Spiel integriert ist ein Szenario- und Karteneditor. Mit diesem kann man eigene Schlachten erstellen. Die Entwickler haben dabei auf eine relativ einfache Benutzerführung geachtet. Eine Karte konstruiert man beispielsweise durch das Setzen von festgelegten „Stücken“ wie Wald, Straßen oder Wiesen. Ganze Landstriche lassen sich so in kürzester Zeit erschaffen, und auch gleich in der Spielansicht betrachten. Für die Szenarien wählt man aus Menüs die gegebenen Bedingungen aus, von der Rundenanzahl bis zum Wetter kann man alles bestimmen.

Beklemmende Atmosphäre
Sehr beeindruckend an Combat Mission 2 ist die Stimmung, die das Spiel bei Ihnen erzeugen wird. Es stellt den Krieg in seiner grausamen Weise dar, jedoch auch ohne blutige Schlachten, schließlich hat das Spiel die USK Einstufung ab 12 Jahren erhalten. Immer geht es darum meine Soldaten so zu positionieren, dass sie hinter Bäumen oder Büschen in Deckung sind. Man hört die Schüsse der feindlichen Truppen auch in weiter Entfernung. Die Kämpfer können mitten in der Schlacht in Panik geraten und regungslos auf dem Boden verharren. Eine Anzeige zeigt an, wie groß der Kampfeswille meiner Soldaten ist. Dies alles trägt zu einer Atmosphäre bei, die Sie die Kälte des Krieges mitfühlen lässt.

Die technische Seite
Natürlich ist es wichtig, die Perspektive in einem Spiel wie Combat Mission 2 frei einstellen zu können. Doch die Steuerung überfordert Neulinge deutlich, schon die 8 Knöpfe im Menü am unteren Bildschirmrand zum Einstellen der Ansicht irritieren. Dazu kommen zahlreiche Hotkeys und auch durch Bewegen der Maus an den Bildschirmrand lässt sich der Blickwinkel drehen und verschieben. Erst nach längerer Zeit beherrscht man das System und kann die Schlachten optimal beobachten. Insgesamt wäre es aber deutlich besser gewesen, wenn man die Sicht hier zugunsten der einfachen Steuerung etwas eingeschränkt hätte. Dafür freuen sich Profis auf eine Rundumsicht des Geschehens.

Die Grafik bietet Wettereffekte und auch Nachtmissionen, ist aber nicht so detailliert, wie man es auf den ersten Blick vermutet. Bei nahem Heranzoomen verpixelt die Optik zunehmend und wird gröber. Ansonsten wirkt die frei dreh- und zoombare Grafikengine erstaunlich gut und passt zum Szenario. Die Truppenbewegungen sind schön animiert und auch Mündungsfeuer wurde integriert. Die Umgebung wirkt jedoch etwas leblos. Zwar sind die Soldaten und die Bäume animiert, dass Geschehen wirkt jedoch immer noch steril, doch wahrscheinlich wollten die Entwickler einen kühlen Eindruck an den Kriegsschauplätze schaffen.
Auch der Sound des Spiels wechselt stark. Während das Hauptmenü von pompösen Melodien begleitet wird, hört man im Spiel nur fahrende Panzer oder Schüsse. Eine spannende Hintergrundmusik fehlt hier völlig. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das kleine Handbuch, das der DVD-Verpackung beiliegt. Dem 90-seitigen Leitfaden fehlen fast 60 Seiten, die Anhänge, Problembehandlungen und Tutorials enthalten. Das komplette 158-seitige Handbuch findet man nur als PDF-Datei auf der CD.

Doppelter Spaß zu Zweit
Combat Mission 2 bietet einen Spielmodus, der heutzutage fast vergessen wurde: Hotseat. Dieser ermöglicht es zwei Spielern an einem PC zu spielen. Weiterhin kann man aber auch im Netzwerk oder über das Internet spielen. Sogar per Email ist es möglich seine Einheiten zu ziehen. Dieser Modus eignet sich aber nur bei kleinen Schlachten, denn wer hat schon Zeit und Lust 40 Emails zu verschicken, bis feststeht, wer gewonnen hat? Es gibt glücklicherweise eine genügende Anzahl von Kämpfen, die Spaß von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden bieten.

Fazit
Als Neuling im Simulations-Genre musste ich mich bei Combat Mission 2 erst einmal zurechtfinden. Die komplexe Steuerung erschwert den Einstieg und erst mit der Zeit wurde mir bewusst, wie viel taktisches Können das Spiel von mir abverlangt. Ein Pluspunkt stellt auf jeden Fall das interessante Szenario dar, das durch viele historische Randbemerkungen auch einen bestimmten Lerneffekt beim Spieler bewirkt. Insgesamt richtet sich Combat Mission 2 eher an die Profis und Taktiker des Genres, die sich für die Materie interessieren. Ein völliger Einsteiger muss für sich entscheiden, ob er erst etwas Zeit investieren will, um dann aber ein ungemein dichtes Spielerlebnis zu genießen.


Marc Augustin - 03.10.2002



Gesamtübersicht: Combat Mission 2

Unsere Bewertung:

Langzeitmotivation:
79%
Sound:
68%
Grafik:
76%
Singleplayer:
74%
Multiplayer:
82%
Informationen zum Spiel:

Hersteller:

Publisher:

900 MB
CD/HD:

Deutsch
Sprache:

Strategie
Genre: