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Soldiers of Anarchy


Wir sind zwar eigentlich kein Einkaufsladen, längere Öffnungszeiten haben wir trotzdem. Heute also auch am Wochenende ein Artikel. Diesmal hat unser Björn Soldiers of Anarchy endlich dem finalen Test unterzogen. Das Ergebnis? Lest selbst ...

Eine gute Planung und Schleichen bis die Sohlen quietschen sind wichtige Aspekte eines guten Taktik-Spiels. Bisher stellten sich diesem Thema eher ausländische Entwickler, während sich die heimischen Kollegen lieber mit Aufbaustrategie vergnügten und erst in den letzten Jahren mit Action und Rollenspielen auf den Markt drängten. Deutsche Taktikknüller sind rar gesät. Damit will der Berliner Entwickler Silver Style Entertainment nun Schluss machen und schickt seinen neusten Sprössling „Soldiers of Anarchy“ ins Rennen um den Taktik-Thron. Mit dem 3D Taktik RTS wollen die Berliner beweisen, dass deutsche Entwickler mehr drauf haben als knuffige, dicke Holzfäller, wuselnde Bauarbeiter und flauschige Hoppelhäschen über grüne Wiesen zu schicken. In „Soldiers of Anarchy“ dürft ihr in 13 knackigen Mission eure Fähigkeiten als Taktiker unter Beweis stellen, um der ohnehin schon durch eine Seuche gebeutelten Welt wieder Ordnung und Frieden zu bringen. Wenn es sein muss auch mit roher Waffengewalt.

Wo bleibt der Arzt?
Wir schreiben das Jahr 2004: Die Welt in zwei Jahren unterscheidet sich nicht sehr von der unseren. Politiker ringen nach Macht, Kriege werden geführt und die Menschen prügeln immer noch auf einander ein. Doch 2004 wird, wenn man der Story von SoA glauben darf, ein bedeutendes Jahr für die gesamte Menschheit. Ein Virus verbreitet sich urplötzlich über den ganzen Erdball und zieht eine Spur von Tod und Chaos mit sich. Immer schneller werden die Großstädte der Welt vom Tod heimgesucht und ohne Aussicht auf Heilung bricht überall das blanke Chaos aus. Städte stehen unter Quarantäne, Flüchtlinge werden erschossen und sogar nukleare Sprengsätze kommen zum Einsatz. Es herrscht Endzeitstimmung. Ein kleines Team von internationalen Wissenschaftlern und Soldaten zieht sich im tiefsten Russland in eine militärische Bunkeranlage zurück und sprengt den Zugang zum Tal, in dem der Bunker liegt. Während die Menschheit dahingerafft wird, vergehen zehn Jahre, bis sich die Metalltore des Bunkers wieder öffnen. Ohne zu wissen, ob das Virus noch in der Luft liegt, riskiert das zehnköpfige Team den Ausstieg und tritt an die Oberfläche.
In der neuen Welt zeigt sich ein Bild der Zerstörung und des Leids. Brutale Gangs haben die Kontrolle übernommen und terrorisieren die letzten Überlebenden der Katastrophe. Ihr müsst nun herausfinden, was damals passiert ist und wer für die Virus-Katastrophe verantwortlich war. Zudem müsst ihr dafür sorgen, dass wieder Recht und Ordnung in eurem Territorium herrscht. Im Laufe der Story arbeitet ihr euch Schritt für Schritt zur Wahrheit vor und könnt in bestimmten Missionen Entscheidungen treffen, die für unterschiedliche Entwicklung der Story und gut drei verschiedene Endsequenzen sorgen. Welche Überraschungen im Laufe der Geschichte auftauchen, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Nur so viel: Nehmt euch in Acht vor den Undead Knights!

Optische Reize
Flache Pixelsoldaten sucht man bei SoA vergebens, stattdessen findet man sehr liebevoll gestaltete Charaktere. Die eigens entwickelte Grafikengine bietet zudem riesige Landschaften, auf denen man sich die Stiefel wund laufen kann. Des weiteren warten effektreiche Explosionen und detaillierte Animationen auf euch. Soldaten sprinten über Berg und Tal, strecken sich bei Langeweile und machen sich bei Gefahr schon mal lang. Auch bei den Fahrzeugen wurde auf Details geachtet. So wirbeln diese beim Fahren Staub auf, drehen den Geschützturm vor dem Schuss und werden Opfer von Rückstößen, wenn schwerere Kaliber zum Einsatz kommen. Bei Explosionen fliegen Teile durch die Luft, staubige Ruinen oder ausgebrannte Wracks werden hinterlassen und Krater reißen den Boden auf. Der Clou: In den Kratern können sich eure Leute vor feindlichen Soldaten verschanzen.
Besonders allen Zerstörungswütigen unter euch wird die SoA-Engine zusagen, denn nicht nur Fahrzeuge können demoliert werden. Ob Benzinfässer, Mauern, Wohnblöcke oder auch ganze Wälder, alles kann zu Kleinholz verarbeitet werden - die richtige Bewaffnung und Munition vorausgesetzt. Leider ähneln sich die Landschaften besonders am Anfang noch etwas, bieten später aber dafür nicht nur grüne Wiesen, sondern auch weiße Berge und trockene Wüsten. Insgesamt unterstützt die dunkle und kalte Landschaft die bedrohliche Atmosphäre sehr gut und verpasst allen Nachtlicht-Besitzern einen kalten Schauer. In Sachen grafische Detailverleibtheit bleibt SoA naturgemäß durch die 3D-Darstellung hinter der 2D-Konkurrenz wie Commandos zurück und kommt mit weit weniger detaillierten Texturen aus. Trotzdem gibt es tolle Wettereffekte zu bewundern. Weihnachtlicher Schneefall, Dauerregen oder auch stahlblaue Himmel heben die Atmosphäre und vermitteln ein wunderbares „mitten drin-Gefühl“.

Die richtige Waffe zur richtigen Zeit
Was ist bei einem Taktik-Spiel das Wichtigste? Natürlich die richtige Taktik. Und die ist bei „SoA“ in jeder Situation entscheidend. So müsst ihr schon vor jeder Mission im Bunker eure Einheiten ausrüsten, Fahrzeuge bewaffnen und festlegen, welche eurer Männer mit auf das Schlachtfeld dürfen. Im Laufe des Spiels könnt ihr eure Soldaten durch Hormonbehandlung oder Drogen noch leistungsfähiger machen und Fahrzeuge durch verstärkte Panzerung zu ultimativen Kampfmaschinen ausbauen. Für die speziellen Erweiterungen habt ihr jedoch eine Zeitbegrenzung und müsst so klug entscheiden, wer als nächstes die hilfreiche Hormonspritze verpasst bekommt. Bei der Ausrüstung geizt „SoA“ nicht mit Auswahlmöglichkeiten und bietet für jeden Hobby-Militaristen eine große Anzahl an Ballermännern und fahrbaren Untersätzen. Von der kleinen Baretta oder Uzi, über das schwere M60 Maschinengewehr, bis hin zum massigen Raketenwerfer könnt ihr alles mitnehmen, was eure Mannen in die Hosentasche stopfen können. Der SoA-Fuhrpark umfasst passend zur Story sehr viele russische Fahr- sowie Flugzeuge. Besonders spaßig ist es, den Feinden mit einem voll ausgerüsteten Hind Helikopter einzuheizen. Eure Gegner warten dafür in späteren Missionen mit fortschrittlicheren Kampfeinheiten auf, denen man sich nur mit äußerster Vorsicht nähern sollte. Wichtig für jeden hart gesottenen Hobbymilitarist sind auch die Stats der Einheiten. Die kommen bei SoA nicht zu kurz, jede Einheit wird detailliert beschrieben. Damit Einsteiger nicht erst seitenlangen Text wälzen müssen, bevor sie wissen mit welcher Munition man einen schweren Panzer plätten kann, gilt bei SoA die Faustregel „Was groß ist, steckt viel ein“. Während Fahrzeuge nur stärkere Panzerung bekommen können, steigen die Soldaten in Rängen auf und steigern damit ihre Fähigkeiten im Kampf. Kämpfer die sich in der Schlacht besonders bewährt haben, könnt ihr sogar bis zu zwei Special Skills verpassen. So kann z.B. nur ein Sprengmeister Bomben legen oder Minen aufsammeln und scharf machen und ein Ausgebildeter Mediziner heilt seine Kameraden weitaus effizienter als ein normaler Rekrut. [ Weiterlesen ]

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Björn Jüttner - 07.12.2002