Kane & Lynch: Dead Men
Negativ-Test sorgt für Unruhe

Letzte Woche hat CNet - Mutterkonzern des amerikanischen Onlinemagazin Gamespot.com - den langjährigen Editorial Director und Redakteur Jeff Gerstmann gekündigt. An sich nicht dramatsich, die Hintergründe sorgen aber seither für reichlich Unruhe in der Spielergemeinde.
Gerstmann hatte kurz vorher einen Test zum Eidos-Spiel Kane & Lynch: Dead Men verfasst, der nur 6 von 10 möglichen Bewertungspunkten erhielt und er riet in einem Video-Preview vom Kauf des Spiels ab, wegen unglaubwürdiger Charaktere und schwacher Spielmechanik. Gamespot nahm das Video vom Server, bei youtube.com ist es noch zu sehen.
Eidos hatte das Spiel großformatig bei Gamespot beworben und nach nicht bestätigten Informationen stornierte der Publisher nach dieser Kritik Werbeaufträge in sechstelliger Höhe beziehungsweise drohte mit der Stornierung, einhergehend mit einer Beschwerde beim Mutterkonzern CNet.
Eine Stellungnahme gibt es von Eidos nicht und CNet sagte gegenüber dem Magazin Joystiq, das keine Mitarbeiter auf Druck von Anzeigenkunden entlassen würden.

Gerstmann hat sich bislang kaum öffentlich geäußert, sondern sagte nur, das er über seine Zukunft nachdenke und bereits Gespräche mit anderen Firmen aufgenommen habe.
Er galt als eine Art "Aushängeschild" des Magazins und war bekannt für kritische Berichterstattung, die der Geschäftsleitung immer wieder negativ auffiel, weil seine Tests öfter für Ärger mit Werbekunden gesorgt hatten, heißt es aus seinem nicht näher benannten Umfeld. Weiter heißt es, das der Kane & Lynch-Test, der ähnlich wie andere Tests des Spiels ausfiel, nur ein Anlass für seine Kündigung gewesen sei.

Die Entlassung rief massive Empörung bei Lesern des Magazins hervor und führte zu zahlreichen Kündigungen von kostenpflichtigen Gamespot-Accounts. Das Magazin mußte die Leserbewertung des Spiels von seinen Seiten entfernen, da viele ihrem Ärger mit einer schlechten 1er-Wertung Luft machten. Außerdem kam es zu Aufrufen, die Seite zu boykottieren.

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