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Computerspiele als Übeltäter?


Der Amoklauf von Erfurt am vergangenen Freitag hat am Wochenende für gehörig Unruhe in der Spielergemeinschaft gesorgt. Grund war ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, welcher ganz offensichtlich nicht nur schlecht recherchiert, sondern einfach nur unwahr ist.

In dem Artikel wurde, wie von SPIELEFLUT berichtet, der Amoklauf und der Täter mit dem Computerspiel Counterstrike verglichen. Auch die Politiker und Medien werfen der Computerspieleindustrie "Verherrlichung von Gewalt" vor und wollen künftig gegen diese Art von Computerspielen, aber auch Videofilmen, vorgehen.

Immer wieder wird berichtet, der Amokläufer habe am Computer trainiert und so die Möglichkeit gehabt, den Amoklauf im Vorfeld zu planen. Dass es einen großen Unterschied zwischen einer real zu betätigenden Waffe und der mit einer Maus bedienten Waffe gibt, wurde bislang verschwiegen. Die Kollegen von TELEPOLIS haben dazu einen interessanten Artikel geschrieben, der auch einmal die Seite der Computerspieler näher betrachtet. Hier geht man auch auf die Unterschiede zwischen Realität und Computerspiel ein. Immer wieder wird außen vor gelassen, dass der Täter das Schießen in zwei Schützenverbänden erlernte und daher auch die Erlaubnis hatte, die genutzten Waffen legal zu besitzen. Es ist schwer nachvollziehbar, warum auf die Computerspiele so eingeprügelt wird, während dieser andere - ebenso wichtige Aspekt - einfach blind übersehen wird.

Mittlerweise wird dieses Thema auch zum Wahlkampfthema der Parteien. Während CDU/CSU-Kanzlerkandidat Stoiber vehement ein Vorgehen gegen gewalttätige Computerspiele fordert, wird auf der Webseite der Partei u.a. für "Keine Meldepflicht der Vereine für inaktive Sportschützen" und "Herabsetzung des Schießalters von Schützen auf 10 Jahre unter Beachtung besonderer Vorkehrungen" geworben. Innenminister Schily und CSU-Innenminister Beckstein warfen sich gegenseitig Schuldzuweisungen und Unfähigkeit zu.

Nicht alle Medien schlagen sich auf diese Seite. So liefen im TV am heutigen Mittag Sendungen, die auch das Umfeld des 19jährigen mit in die Ursachenforschung einbezogen. Für das Computerspiel Couterstrike sieht es bei der bisher geführten Diskussion jedoch düster aus, die für den 16. Mai 2002 geplante Anhörung als „nicht indiziert“ zu verlassen.



29.04.2002, 19:52 [Ubi]