geflutet

Was passiert, wenn Aliens auf Predatoren treffen, dass wissen wir ja schon aus so manchem PC-Spiel. Doch wie das ganze in Szene gesetzt wird, wenn es sich um einen Film handelt, diese Frage lässt sich nur klären, wenn man sich den momentan in den Kinos befindlichen AvP ansieht.

Was einem dort geboten wird, ist kompromisslose Action, die sehr gut und unterhaltsam ist, aber in Sachen Story so ihre kleinen Macken hat. Doch neben der Action versucht der Film auch ein wenig die beklemmende Horror-Stimmung der original Alien-Filme einzufangen.
Doch wie in jedem anderen Horrorfilm, gibt es auch hier wieder Dinge, die einen vernünftigen Menschen zweifeln lassen, ob denn der Charakter, der eben gestorben ist, dies nicht wegen seiner unendlichen Dummheit vielleicht selbst verschuldet hat. Gemeint sind diese, in jedem Horrorfilm auftretende Fehler, die ein Statist nur machen kann...

Nehmen wir einmal an, man säße in einem dunklen Gang, der gerade mal so hoch ist, dass man noch durchkriechen kann. Wie gesagt, es ist dunkel und man hat nur eine sehr schwache Taschenlampe bei sich. Kurz vorher wurde man von seiner Gruppe getrennt und nur einer der ehemaligen Kompagnons ist noch bei einem, der aber Gott sei Dank noch eine Waffe bei sich hat. So kriecht man also, kaum etwas sehen könnend durch diesen kleinen, dunklen, feuchten Gang, wobei die Stille um einen herum immer wieder von sehr seltsamen Geräuschen unterbrochen wird, die man nicht einordnen kann, da man sie noch nie zuvor gehört hat.

Da ihr noch nicht wisst, auf was ich hinaus will, erst noch eine kleine Bemerkung am Rande. Der kleine, dunkle Gang befindet sich in einer tausende Jahre alte Pyramide, in der ein paar Minuten zuvor die Gruppe von einem Geschöpf angegriffen wurde, das man ebenfalls nicht identifizieren konnte und welches dann kurzum unsichtbar wurde...

Zurück in den Gang. Nach ein paar Metern teilt sich der Gang auf. Was also tun? Natürlich das, was am nahsten liegt, man trennt sich. In die eine Richtung macht sich nun der bewaffnete Herr mit seiner sehr guten Taschenlampe auf, die anderen wieder zu finden, in die andere Richtung, der unbewaffnete, der kaum etwas sieht.
Zwei Minuten später ist er tot. Kein Wunder, oder? Konnte er sich auch nicht wehren.

Anderes Beispiel. Nehmen wir an, eine ganze Stadt wird von Zombies bevölkert. Eine kleine Gruppe von nicht nach dem Durst nach Menschenfleisch getriebenen versucht sich aber noch aus der Situation zu retten. Irgendwie erfährt die Gruppe, dass in einem bestimmten Gebäude noch ein Kind ist, das gerettet werden muss. Dort angekommen, erkennen unsere Helden, dass das Gebäude drei Stockwerke hat und es zu lange dauern würde, diese zusammen zu durchsuchen. Kurzum trennt man sich. Einer, ein Polizist bewaffnet und durchaus fähig mit seiner Ausrüstung umzugehen geht in ein Stockwerk, ein Soldat, der ebenfalls in der Lage ist, sich zu verteidigen, geht in das andere. Übrig bleibt eine kleine, schwache Reporterin, die nie zuvor eine Waffe in der Hand hatte, aber dennoch eine Pistole mitbekommt, die das dritte Stockwerk durchsuchen soll. Dreimal darf man raten, was passiert… Richtig, keine fünf Minuten später segnet die holde Maid das Zeitliche.

Tja, solche Gedanken mache ich mir, während ich im dunklen Kinosaal sitze, aber nach diesen beiden Beispielen, ist euch hoffentlich klar, was ich eigentlich sagen will, Horrorfilme sind wohl die unrealistischsten Filme, die ich kenne, selbst wenn sie um einen Herrn handeln der andere mit einem Messer verfolgt. Denn derart irrational würde sich kein Mensch in Wirklichkeit verhalten. Oder doch?

Man weiß es nicht, aber was ich weiß ist, dass nun endlich die News kommen...
… es sei geflutet!

09.11.2004, 15:57 [Sebastian]