geflutet
Die Legende von Johnny und Kalle, Teil 21

Schwer wankend gelang es ihm aber doch noch, sich nach draußen zu beißen, obwohl dies ihm merkwürdig einfach erschien. Nun hatte er das Chaos im Schnellimbißrestaurant zwar hinter sich gelassen, doch wo sich der Schönower Park befand, wußte er immer noch nicht. So schlenderte er ein paar Stunden im Herzen Zehlendorfs umher und war angesichts der vielen verschiedenen Nummernschilder, die ihm unterwegs begegneten, aufgebracht. Sichtlich enttäuscht warf er sich in die Auslage von einem dieser ihm unbedeutend erscheinenden Geschäfte. Den daraus entstehenden Aufruhr nahm er gar nicht mehr wahr, war einzig von dem Gedanken beseelt, Johnny für all dies zur Rechenschaft zu ziehen, wo immer dieser Schönower Park auch sein mochte. Um sich moralisch aufzurichten, machte er den Weg zurück zum S-Bahnhof. Allein die an dessen Treppen angebrachte Werbung einer Kampfsportschule verlieh ihm ein Mehr an Tatkraft. Mit einem Mal wurde er einer Stadtkarte gewahr, die da deutlich sichtbar auf dem Bahnsteig aushing, frei zu benutzen für jedermann. Gerade wollte er auf diese zumarschieren, als eine einfahrende S-Bahn aus den Schienen sprang und eine Punktlandung auf der Karte hinlegte. Dieses wirkte sich negativ auf die Lesbarkeit derselben aus, zu negativ.
Kalle war schon viel zu wütend, um jetzt noch aus der Haut zu fahren. Er sah ein, daß Zehlendorf nicht der Bezirk war, wo man in Ruhe seine nächsten Schritte planen konnte. Als er dies eingesehen hatte, saß er auch schon im Helikopter, der ihn nach Lichterfelde bringen sollte.
Über dem Otto-Lilienthal-Denkmal sprang er ab, um mit einem lauten Platschen in dem danebenliegenden viereckigen See zu landen. Es verschwommen die seinigen Augen; erst nach vier Augenblicken konnte er sehen, daß Knut Falko am Beckenrand stand und im Begriff war, den See zu gefrieren...

Fortsetzung folgt...

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24.03.2006, 13:04 [Ueberfluss][827 PI]